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EVANGELISCHE ARBEITNEHMERBEWEGUNG

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Evangelische Arbeitnehmerbewegung,
 
Abkürzung EAB, früher Evangelische Arbeiterbewegung, organisatorischer Zusammenschluss evangelischer Arbeitnehmer in Deutschland. Die EAB ist parteipolitisch unabhängig und vertritt auf der Grundlage der evangelischen Sozialethik die Interessen evangelischer Arbeitnehmer auf sozialpolitischem Gebiet, stellt Vertreter in den Selbstverwaltungskörperschaften der Sozialversicherung sowie ehrenamtliche Richter an den Arbeits-, Sozial-, Verwaltungs- und Finanzgerichten und wirkt an Gesetzgebungsverfahren des Bundes und der Länder und bei der Erarbeitung sozialpolitischer Veröffentlichungen der EKD mit.
 
Geschichte:
 
Die EAB ist aus den im 19. Jahrhundert als Gegen- beziehungsweise Parallelbewegung zu den katholischen Arbeitervereinen entstandenen Evangelischen Arbeitervereinen, Abkürzung EAV, hervorgegangen. Die ersten EAV entstanden 1848 in Bayern, weitere 1882 aus der Gründung von EAV in Westfalen.Erster Vorsitzender war der Bergmann Ludwig Fischer (* 1849, ✝ 1907) aus Gelsenkirchen. Die EAV verstanden ihr Anliegen als christliche Alternative zur marxistisch geprägten Arbeiterbewegung. Angeregt durch A. Stoecker und den Pfarrer Ludwig Weber (* 1846, ✝ 1922) wurde 1890 der »Gesamtverband Evangelischer Arbeitervereine Deutschlands« gegründet. Während Stoecker in eine politische Richtung drängte, betonten die süddeutschen Arbeitervereine unter dem Einfluss von F. Naumann besonders die sozialen Aufgaben. Der Eintritt in die Gewerkschaften wurde den Mitgliedern empfohlen. Um 1900 hatten die EAV 100 000 Mitglieder. Diese Zahl blieb im Wesentlichen bis 1933 konstant. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme gingen die EAV zwangsweise im Evangelischen Männerdienst auf. Die nach 1945 wieder gegründeten Landesverbände der EAV schlossen sich 1952 in der Evangelischen Arbeiterbewegung, Abkürzung EAB, zusammen; 1962 umbenannt in Evangelische Arbeitnehmerbewegung. Aus dem Evangelischen Männerdienst ging parallel dazu das »Evangelische Arbeiterwerk« hervor, das sich zunächst mit den »Kirchlichen Werken und Einrichtungen« zur »Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen« zusammenschloss, später jedoch in die Evangelische Arbeitnehmerschaft, Abkürzung EAN, umbildete. Die sozialpolitisch ausgerichteten Organisationen der »Kirchlichen Werke und Einrichtungen« bildeten in der Folge den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, Abkürzung KDA. EAB und EAN schlossen sich 1971 zum Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland, Abkürzung B. E. A., zusammen; Sitz ist Berlin; gegenwärtig (1996) rd. 50 000 Mitglieder.


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