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BORIS BECKER

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Boris Becker: übersetzung

Boris Becker
 
Schon als Kind ein Tennisspieler
 
Boris Becker wurde am 22. November 1967 in Leimen bei Heidelberg geboren. Schon als Dreijähriger begleitete er seinen Vater, den Architekten Karl-Heinz Becker (✝ 1999), auf den Tennisplatz, mit zehn Jahren gewann er seine ersten Turniere. Mit zwölf Jahren - sein Vorbild war der schwedische Weltklassespieler Björn Borg - widmete er sich bereits intensiv dem Tennisspiel. Allerdings wurde er von Beobachtern noch als »unbeweglich, langsam und stur« eingestuft. Der aus Kronstadt (Rumänien) stammende Tennistrainer Günther Bosch merkte aber recht bald, welch ein großes Talent Boris Becker war. So wurde Boris 1982, 1983 und 1984 Deutscher Juniorenmeister und stand zum Jahreswechsel 1983/84 bei der »Orange Bowl« in Miami Beach, Florida, dem größten Nachwuchsturnier der Welt, im Finale (Einzel, Doppel).
 
 Der erste Profivertrag
 
1984 beendete Boris Becker mit dem mittleren Bildungsabschluss seine Schulausbildung und unterschrieb - zunächst widerruflich auf zwei Jahre - einen Vertrag als Tennisprofi. Sein Manager wurde der rumänische Sportpromoter Ion Tiriac, der ihn weitsichtig aufbaute.Er kaufte Boris Becker aus dessen Ausbildungsvertag mit dem Deutschen Tennis Bund (DTB) heraus und verlegte den Hauptwohnsitz des 16-Jährigen nach Monte Carlo, um den Steuern und dem Wehrdienst in der Bundesrepublik Deutschland zu entgehen. Als Trainer fungierte Günther Bosch. Bereits 1984 nahm Boris Becker am Wimbledonturnier teil, schied aber in der dritten Runde wegen einer Verletzung aus. Im Dezember desselben Jahres erreichte er bei den »Australian Open« das Viertelfinale, was ihn in der Weltrangliste auf die Position 65 brachte. Im Januar 1985 wurde Boris Becker in Birmingham Juniorenweltmeister, eine Woche später gewann er ein Einladungsturnier in Portland (USA), im März gab er sein erfolgreiches Debüt als Daviscupspieler.
 
 Der jüngste Wimbledonsieger
 
Sein erstes Grand-Prix-Turnier gewann Boris Becker im Juni 1985 im Londoner Queens Club, dem traditionellen Vorbereitungsturnier für Wimbledon. Dort kam dann die große Stunde des jungen Boris Becker: Er schlug im Endspiel der »All England Championships« in vier Sätzen den Südafrikaner Kevin Curren und wurde mit 17 Jahren zum bis dato jüngsten Wimbledonsieger. Darüber hinaus war er der erste Deutsche, der dieses Turnier gewann. Zusammen mit Steffi Graf löste Boris Becker in den folgenden Jahren in Deutschland einen ungeahnten Tennisboom aus. Im selben Jahr wurde Boris Becker »Sportler des Jahres« und war maßgeblich am Finaleinzug des deutschen Daviscupteams beteiligt. Er erreichte bis Ende 1986 zwölf Finals von Grand-Prix-Turnieren und gewann sieben von ihnen. Der Höhepunkt 1986 war die erfolgreiche Titelverteidigung in Wimbledon (gegen Ivan Lendl). Anfang und Ende 1986 errang Boris Becker zudem den Titel des Juniorenweltmeisters. Er wurde wieder zum »Sportler des Jahres« gewählt.
 
 Die Trennung von Günther Bosch
 
1987 gab es dann einen Einschnitt in der Karriere des Jungstars. Er schied im Januar bei den »Australian Open« frühzeitig aus und trennte sich in der Folge von seinem Trainer und Entdecker Günther Bosch. Diese Trennung nahm man ihm anfangs in der Presse übel. Es wurde aber bald klar, dass sie für das Sportidol wohl notwendig gewesen war. In all dem Medienrummel, der um Boris Becker gemacht wurde, musste dieser wieder zu sich selbst finden. So wurde 1987 dann für Boris Becker kein erfolgreiches Jahr. Er gewann (nur) vier Turniere. Ab November bekam er mit dem Australier Bob Brett einen neuen Trainer, der den oft eigensinnigen Star so führte, dass die Erfolge zurückkehrten. 1988 gewann Becker bereits wieder sieben Grand-Prix-Turniere, das Mastersfinale und zog in Wimbledon ins Finale ein, das er gegen den Schweden Stefan Edberg verlor. Höhepunkt 1988 war der Daviscupsieg. 1989 ging es dann noch weiter nach oben: Siege in Wimbledon (wieder gegen Edberg), in Flushing Meadow bei den »US Open« (gegen Lendl) und die Titelverteidigung mit dem deutschen Daviscupteam. Er wurde zudem zum dritten Mal als »Sportler des Jahres« gekürt. Im ersten Halbjahr 1990 zahlte er dann wohl Tribut für die Erfolge des Vorjahres und die damit verbundenen Belastungen: Er trat nicht für das Daviscupteam an, da er sich zu müde fühlte, und äußerte in Interviews sogar Rücktrittsgedanken.
 
 Zurück zu alter Stärke
 
Von all dem war im zweiten Halbjahr 1990 nichts mehr zu spüren. Boris Becker fand zu alter Stärke zurück, gewann in Sydney und Stockholm und hatte am 27. Januar 1991 sein großes Ziel erreicht: Nach seinem Finalsieg bei den »Australian Open« (über Lendl) war er die Nummer eins der Weltrangliste. Nach diesem Erfolg geriet Boris Becker, wie er später selbst einräumte, in eine Krise, da es ihm schwer fiel, sich noch weiter zu motivieren. Er hatte als 23-Jähriger schließlich sportlich bereits (fast) alles erreicht und war wohlhabend geworden. 1990 wurde er zum vierten Mal »Sportler des Jahres«.
 
 Vom kritischen jungen Mann zum Familienvater
 
Sein Manager Tiriac hatte dafür gesorgt, dass Boris Beckers Einnahmen aus Werbeverträgen, Preisgeldern und sonstigen Gagen bei schätzungsweise über 75 Millionen Dollar lagen. Die Summe der Preisgelder, die Boris Becker bis Juni 1996 gewann, betrug allein 19,7 Millionen Dollar. Hierzu hatte sich der Sportstar schon 1989 in einem Interview recht kritisch geäußert: »Es ist ein Witz, was sie mir bezahlen.« Diese Bemerkung, verbunden mit anderen gesellschaftskritischen Aussagen, wurde aber in weiten Kreisen zwiespältig gewertet. Er habe zwar das Recht auf eine eigene Meinung, so wurde argumentiert, verrate aber letztendlich seinen Sport, dem er seinen immensen Wohlstand und sein Leben als »Steuerflüchtling« in Monaco verdanke. Allerdings missfiel es Boris Becker auch, wie er mit seinem Privatleben in der Massenpresse dargestellt und oft auch bloßgestellt wurde. So wurde jeder Schritt seiner jeweiligen damaligen Freundin beobachtet und der Öffentlichkeit preisgegeben. Diese eher unruhige Phase schien für Boris Becker spätestens mit seiner Heirat mit der Schauspielerin Barbara Feltus im Dezember 1993 beendet zu sein. Das Paar bekam zwei Kinder (Noah Gabriel, * 1994, und Elias Balthasar, * 1999), aus dem »öffentlichen Menschen« Boris Becker wurde nach eigenem Bekenntnis ein Familienmensch - zumindest bis zu seiner Scheidung im Januar 2001.
 
 Becker und Stich - ein Traumdoppel?
 
Sportlich ging es für Boris Becker nach seinem ersten Platz in der Weltrangliste mehrmals auf und ab. Noch im Mai 1991 engagierte er als neuen Coach und als Nachfolger für den im Februar ausgeschiedenen Bob Brett den früheren tschechischen Tennisstar Tomač Smid, der ihn dann rund ein Jahr betreute. 1991 erreichte Boris Becker nur zwei Finalsiege (in Melbourne und in Stockholm), am Jahresende stand er in der Weltrangliste auf Platz drei. Besonders bitter war wohl seine Finalniederlage in Wimbledon - gegen Michael Stich. Mit Stich gewann Boris Becker dann im folgenden Jahr bei den Olympischen Spielen in Barcelona die Goldmedaille im Doppel. Trotz dieses gemeinsamen Erfolges blieb ihr Verhältnis über die Jahre nicht frei von Spannungen und Eifersüchteleien. 1992 war Boris Becker dann besonders in der Halle erfolgreich und gewann als Höhepunkt die ATP-Weltmeisterschaft. Ab Mitte 1992 betreute ihn Günter Bresnik. Dessen Nachfolger wurde 1993 Nick Bollettieri, dem dann im Sommer 1995 Mike de Palmer folgte. Vor allem Wimbledon blieb Boris Beckers »Wohnzimmer«. Hier erreichte er 1993 und 1994 das Halbfinale und 1995 das Finale, das er gegen Pete Sampras verlor. Im selben Jahr gewann Becker in der Frankfurter Festhalle zum zweiten Mal die ATP-Weltmeisterschaft, bei der er im Vorjahr das Finale erreicht hatte. Anfang 1996 gewann er die »Australian Open«, ein Erfolg, den ihm nicht mehr viele zugetraut hatten. Im Sommer in Wimbledon kam dann das Schockerlebnis für Becker, als er sich eine schwere Handverletzung zuzog und es eine Zeit lang nicht klar war, ob er weiterhin würde Tennis spielen können.
 
 Die Zeit nach der Sportkarriere
 
In der Folgezeit nahm Boris Becker einen langsamen Abschied vom aktiven Sport und orientierte sich im Hinblick auf eine Beschäftigungsmöglichkeit nach der Profilaufbahn. Ein enger Berater war ihm dabei der Münchener Rechtsanwalt Axel Mayer-Wölden, nachdem sich Boris Becker 1993 von Tiriac getrennt hatte. Für Mayer-Wölden lag eine wichtige Zukunftstätigkeit für Becker im Bereich der sich entwickelnden neuen digitalen Medien mit ihrer Vielzahl an Programmen und Direktübertragungen speziell von Sportereignissen. Als Mayer-Wölden 1998 starb, gründete Boris Becker im selben Jahr die Firma »Boris-Becker-Marketing«, um sich von nun an selbst zu vermarkten. Im Oktober 1997 wurde Boris Becker Kapitän des deutschen Daviscupteams, eine Entscheidung des DTB, die nicht unumstritten war und es auch blieb, zumal man den zweiten deutschen Spitzenspieler, Michael Stich, damals völlig unberücksichtigt ließ. Im Dezember 1999 zog sich Becker von dieser Funktion zurück und wirkt seitdem als »Beauftragter des DTB für internationale Aufgaben«. - Boris Becker war die Galionsfigur im deutschen Tennis. Er war es, der diesen Sport Mitte der 80er-Jahre zusammen mit Steffi Graf in Deutschland populär machte und Tennis zum Medienereignis werden ließ. Ein Nachfolger - mit ähnlichen Qualitäten wie Boris Becker - ist in Deutschland bis heute nicht in Sicht.


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