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ÄQUATORIALGUINEA

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Äquatorialguinea: übersetzung

Äquatorial-Guinea

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Äqua|to|ri|al|gui|nea; -s:
Staat in Afrika.

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Äquatorialguinea,
 
 
Kurzinformation:
 
Fläche: 28 051 km2
 
Einwohner: (2000) 474 000
 
Hauptstadt: Malabo
 
Amtssprache: Spanisch
 
Nationalfeiertag: 12. 10.
 
Währung: 1 CFA-Franc = 100 Centimes (c)
 
Zeitzone: MEZ
 
amtlich spanisch Repụ́blica de Guinea Ecuatorial [- gi'neːa -], deutsch Republik Äquatorialguinea, Staat in Westafrika, am Golf von Guinea, 28 051 km2, (2000) 474 000 Einwohner; umfasst die Inseln Bioko (früher Fernando Póo) vor der Küste Kameruns und Pagalu (Annobón) 400 km vor der Küste Gabuns sowie das zwischen Kamerun und Gabun gelegene festländische Mbini (Río Muni).Hauptstadt ist Malabo auf Bioko, Amtssprache Spanisch; Umgangssprachen Fang (Festland), Pidgin-English und Bubi (Bioko), kreolisches Portugiesisch (Pagalu). Währung ist (seit 1985) der CFA-Franc = 100 Centimes (c); davor war es (ab September 1975) der Ekwele (Bipk., da Plural Bipkwele). Zeitzone: MEZ.
 
 Staat und Recht:
 
Verfassung:
 
Nach der Verfassung vom 4. 12. 1991 (am 16. 11. 1991 durch Referendum gebilligt) ist Äquatorialguinea eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt, Oberbefehlshaber der Streitkräfte und oberster Inhaber der Exekutive ist der mit weitgehenden Vollmachten ausgestattete Präsident (auf 7 Jahre direkt gewählt; unbegrenzte Wiederwahl möglich). Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (80 Abgeordnete, für 5 Jahre gewählt). Exekutivorgan ist die Regierung unter Vorsitz des Premierministers.
 
Parteien:
 
Im Januar 1992 wurde das Mehrparteiensystem gesetzlich verankert. Einflussreichste Parteien sind Partido Democrático de Guinea Ecuatorial (PDGE; bis 1991 Einheitspartei), Convención Socialdemocrática Popular (CSDP) und Unión Democrática y Social de Guinea Ecuatorial (UDSGE). Die wichtigsten Oppositionsparteien sind in der Platforma de la Oposición Conjunta (POC) zusammengeschlossen.
 
Wappen:
 
Das Wappen galt 1968-72 und wurde 1979 wiederhergestellt. Der dargestellte Baum erinnert an den Baum, unter dem 1843 der erste Vertrag zwischen Spanien und König Bonkoro geschlossen wurde. Die 6 Sterne über dem Schild symbolisieren das Stammland und die 5 vorgelagerten Inseln. Der Wahlspruch lautet: Unidad, Paz, Justicia (Einheit, Friede, Gerechtigkeit).
 
Nationalfeiertage:
 
Der 12. 10. erinnert an das Datum der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1968.
 
Verwaltung:
 
Äquatorialguinea ist in 2 Regionen und 7 Provinzen gegliedert. Die Region Bioko (2 034 km2; Verwaltungssitz Malabo) umfasst die 600 km voneinander entfernten Inseln Bioko und Pagalu, die 3 Provinzen bilden. Die Festlandregion Mbini (26 017 km2, Verwaltungssitz Bata), zu der die kleinen küstennahen Inseln Corisco, Elobey Grande und Elobey Chico gehören, umfasst 4 Provinzen.
 
Recht:
 
Die Rechtsordnung ist weitgehend bestimmt vom Recht der früheren Kolonialmacht Spanien; daneben gilt Stammesrecht, besonders in familienrechtlichen Angelegenheiten.
 
Streitkräfte:
 
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt 1 500 Mann (im Wesentlichen zwei Infanteriebataillone ohne schwere Waffen), hinzu kommen paramilitärische Polizeikräfte in einer Stärke von 2 000 Mann.
 
 Landesnatur und Bevölkerung:
 
Landschaft:
 
Äquatorialguinea ist weitgehend von tropischem Regenwald bedeckt. Das Festlandgebiet steigt von der Mangroveküste in das bergige Innere (bis 1 200 m über dem Meeresspiegel) an. Die Inseln im Golf von Guinea gehören zur Vulkankette der Kamerunlinie, die auf Bioko auf über 3 000 m über dem Meeresspiegel (Pico de Santa Isabel) ansteigt. Der von mehreren Flüssen gebildete Mündungstrichter Río Muni ist die Südwestgrenze des Landes.
 
Klima:
 
Äquatorialguinea hat äquatoriales Klima mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit (morgens 95 %) und hohen Temperaturen. Der Niederschlag fällt auf dem Festland (Bata: 2 210 mm jährlich) vorwiegend im Oktober und November sowie von März bis Mai, auf Bioko (1 890 mm) v. a. von Mai bis Oktober.
 
Bevölkerung:
 
Die Äquatorialguineer gehören überwiegend zu den Bantu. Auf dem Festland wohnen Fang (spanisch Pamues), ferner Küstenstämme (Kombe, Benga, Bujeba u. a.). Auf Bioko wohnen die Bubi (Bubies); sie sind inzwischen zur Minorität geworden gegenüber den Fernandinos (Nachkommen englischsprachiger Kreolen) und zugewanderten Festlandbewohnern. Pidgin-English ist daher auf Bioko weit verbreitet. Auf Pagalu leben Nachkommen von Sklaven, die von Portugiesen dorthin gebracht worden waren; sie sprechen ein kreolisches Portugiesisch. Drei Viertel der Bevölkerung leben auf dem Festland, 47 % in den Städten. Größere Städte sind neben der Hauptstadt Malabo (40 000 Einwohner) auf Bioko Ebebiyin (32 000 Einwohner) und Bata (40 000 Einwohner) auf dem Festland.
 
Während der Regierungszeit von Macías Nguema hatte sich die Bevölkerungszahl (infolge seiner Terrorherrschaft und von Auswanderung) auf fast die Hälfte reduziert; sie hat seit 1979 wieder zugenommen. Zahlenangaben über die Bevölkerungsstruktur sind daher problematisch.
 
Religion:
 
Etwa 92 % der Bevölkerung sind Christen: rd. 90 % gehören der katholischen Kirche, 2 % verschiedenen protestantischen Kirchen an (v. a. Methodisten und Presbyterianer). Daneben bestehen mindestens eine unabhängige Kirche und eine kleine islamische Gemeinde (0,5 %). Rd. 5 % der Bevölkerung sind Anhänger der traditionellen afrikanischen Religionen. Unter dem Diktator Macías Nguema, einem getauften Katholiken, kam es zu schweren Christenverfolgungen; schließlich wurde 1978 die Ausübung der christlichen Religion verboten und Äquatorialguinea zum »atheistischen Staat« erklärt. Nach seinem Sturz wurden die verfassungsmäßigen Rechte der Kirchen wiederhergestellt, das kirchliche Leben neu organisiert und 1982 mit dem Erzbistum Malabo eine eigene katholische Kirchenprovinz geschaffen.
 
Bildungswesen:
 
Es besteht allgemeine achtjährige Schulpflicht vom 6. bis 14. Lebensjahr; neben Primarschulen (6 Jahre) gibt es Sekundar- (5 Jahre) und Berufsschulen. Die Analphabetenquote beträgt 19 %. 1987/88 hatte sich die nach der Unabhängigkeit stark zurückgegangene Einschulungsrate wieder auf 85 % erhöht. Allerdings sind der Bildungsstand der Lehrer und die Versorgung mit Lehrmitteln noch unzureichend. Nur zwei Schulen, in Malabo und Bata, führen zum Abitur. Darüber hinaus gibt es eine spanische Fernuniversität mit Zentren in Malabo und Bata.
 
Publizistik:
 
Presse: 1994 erhielt »El Sol« als erste private Zeitung die Zulassungslizenz der Regierung. »La Verdad«, Organ der oppositionellen CSDP, wurde 1993 verboten. Weitere Zeitungen (u. a. in Spanisch) erscheinen unregelmäßig. - Rundfunk: Die drei Hörfunksender »Afrika 2000« (gegründet 1988, Kultur- und Bildungsprogramm, Sendebetrieb 1993 untersagt), »Radio Ecuatorial Bata« (privat; Programme in Spanisch, Französisch und Dialekten) und »Radio Santa Isabel« stehen unter Regierungskontrolle.
 
 Wirtschaft und Verkehr:
 
Wirtschaft:
 
Äquatorialguinea war zu Beginn seiner Unabhängigkeit 1968 eines der am besten entwickelten Länder Afrikas, obwohl die Wirtschaft einseitig auf die Produktion der Exportgüter Kakao, Kaffee und Holz ausgerichtet war. Gab es unter der Macías-Diktatur (1968-79) einen starken wirtschaftlichen Niedergang, so gelang es seither unter der Regierung von T. Obiang Nguema Mbasogo, zumindest den Agrarbereich wiederzubeleben. Ein zusätzlicher Wachstumsschub ist durch die Erdölförderung zu erwarten. Das Pro-Kopf-Einkommen stieg im Zeitraum 1983-94 von 160 auf 430 US-$ und lag 1999 bei 1 050 US-$ pro Kopf der Bevölkerung. Die Inflationsrate betrug im Zeitraum 1990-99 13,1 % (1998 7,8 %). Äquatorialguinea hatte 1999 Auslandsschulden in Höhe von 271 Mio. US-$.
 
Landwirtschaft:
 
1998 arbeiteten 71 % der Erwerbstätigen im Agrarbereich. Während auf den fruchtbaren vulkanischen Böden im Nordteil der Insel Bioko der Kakaoanbau dominiert, konzentriert sich der Kaffeeanbau auf das Festland. Für den Eigenbedarf werden v. a. Maniok, Süßkartoffeln und Mais angebaut. Viehzucht ist aus klimatischen Gründen fast nur im Tal des Moca auf Bioko möglich.
 
Forstwirtschaft:
 
Die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die für den Export wichtigen tropischen Hölzer (Okoumé, Akoga) stammen v. a. vom Festland. 1997 wurden 811 000 m3 Nutzholz eingeschlagen.
 
Fischerei:
 
Die einheimische Fischerei ist trotz fischreicher Küstengewässer nur wenig entwickelt; Fanglizenzen haben EU- und andere Staaten gekauft (Fangmenge gesamt 1995: 3 800 t).
 
Bodenschätze:
 
Große Hoffnungen werden auf die Förderung der Erdöl- und Erdgasvorkommen auf und vor Bioko gesetzt. 1992 konnte erstmals Erdöl exportiert werden.
 
Industrie:
 
Äquatorialguinea ist industriell bisher wenig entwickelt; in überwiegend handwerklichen und kleinindustriellen Betrieben werden v. a. Agrarprodukte aufbereitet (Kakao, Kaffee) und verarbeitet (Sägewerke u. a. Holz verarbeitende Betriebe, Ölmühlen).
 
Außenwirtschaft:
 
Die Außenhandelsbilanz Äquatorialguineas, bis Mitte der 1990er-Jahre fast durchweg negativ, war 1997 positiv (Einfuhr 353 Mio. US-$, Ausfuhr 498 Mio. US-$). 1996 waren Erdöl, Holz und Kakao die wichtigsten Exportgüter. Diese Monokultur verursacht eine starke Abhängigkeit des Landes von den jeweiligen Weltmarktpreisen. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA, Spanien, Frankreich, Kamerun und China.
 
Verkehr:
 
Das Straßennetz befindet sich in einem schlechten Zustand. Auf Bioko ist die durch den nördlichen Inselteil führende Küstenstraße die wichtigste Verbindung. Auf dem Festland sind alle größeren Siedlungen erschlossen. Die wichtigste Straße führt von Bata entlang der Nordgrenze Äquatorialguineas nach Ebebiyin an der Grenze zu Gabun. Eine öffentliche Eisenbahnlinie gibt es nicht. Bedeutendste Seehäfen sind Malabo auf Bioko und Bata auf dem Festland. Internationale Flughäfen haben Malabo und Bata.
 
 Geschichte:
 
1469 entdeckte der Portugiese Fernão do Pó die später (in spanischer Sprache) nach ihm benannte Insel Bioko (Fernando Póo) sowie die Insel Pagalu (damals Annobón, »Gutes Jahr«). 1778 traten die Portugiesen diese Inseln an Spanien ab. In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts vereinigte sie Spanien mit dem um 1900 erworbenen Río Muni auf dem afrikanischen Festland zu den »Territorios Españoles del Golfo de Guinea« (Spanische Territorien am Golf von Guinea). Die aus ihnen 1959 gebildeten spanischen Provinzen Fernando Póo und Río Muni erhielten am 12. 10. 1968 unter dem Namen »Äquatorialguinea« die Unabhängigkeit.
 
Präsident wurde F. Macías Nguema. Nach Unruhen, die besonders ethnischen Spannungen zwischen den Insel- und den Festlandbewohnern entsprangen, errichtete er ein diktatorisches Regierungssystem mit starken Zügen einer persönlichen Willkürherrschaft. Gestützt auf ihm ergebene Organisationen, v. a. die Jugendorganisation Juventud en marcha con Macías (Jugend auf dem Vormarsch mit Macías) und auf die Einheitspartei Partido Único Nacional de los Trabajadores (Nationale Einheitspartei der Arbeiter), ließ er etwa 10 000 Menschen, die der Opposition verdächtigt wurden, ermorden; etwa 120 000 Menschen flohen ins Ausland. Außenpolitisch lehnte sich Macías Nguema an die UdSSR und Kuba an.
 
Im August 1979 stürzte eine Gruppe von Offizieren den Diktator. An der Spitze eines »Obersten Militärrates« und einer Militärregierung übernahm Oberst Teodoro Obiang Nguema Mbasogo als neuer Staatspräsident (1989 und 1996 durch Wahl bestätigt) die Führung des Landes, ließ Macías Nguema, seinen Onkel, hinrichten und errichtete mit dem Partido Democrático de Guinea Ecuatorial (PDGE, Demokratische Partei von Äquatorialguinea) eine Einparteienherrschaft. Das außenpolitisch bislang weitgehend isolierte Äquatorialguinea schloss in der Folgezeit mit mehreren afrikanischen und europäischen Staaten Kooperationsabkommen ab. Innenpolitisch führte das repressive Vorgehen der Regierung gegen Oppositionelle wiederholt zu anhaltenden Protesten und Demonstrationen. Mit der durch Volksentscheid 1991 angenommenen neuen Verfassung wurde ein Demokratisierungsprozess eingeleitet und die Einführung eines Mehrparteiensystems beschlossen. Im Kontrast zu den formal demokratischen Herrschaftsstrukturen seit 1991 trägt das Regierungssystem Obiangs jedoch diktatorische Züge. Die mehrfach verschobenen und seit der Unabhängigkeit 1968 erstmals durchgeführten Parlamentswahlen vom 21. 11. 1993, die von der in einer »Plattform« vereinigten Opposition wegen Wahlbenachteiligung boykottiert wurden, gewann die Regierungspartei PDGE. Dieses Wahlergebnis wurde international jedoch nicht als korrektes und demokratisches Votum anerkannt. Ebenso sicherte sich die PDGE bei den Parlamentswahlen vom 7. 3. 1999 die absolute Mehrheit. Die Opposition bezeichnete die Wahl als Farce und beklagte Behinderungen bei der Abstimmung sowie massive Wahlfälschungen.
 
Literatur:
 
S. Berman: Spanish Guinea. An annotated bibliography (Washington 1961);
 M. Liniger-Goumaz: Guinée Equatoriale (Genf 1982);
 
Länderbericht Ä., hg. v. Statist. Bundesamt (1986);
 Ä., in: Hb. der Dritten Welt, Bd. 4, West- u. Zentralafrika, hg. v. D. Nohlen u. F. Nuscheler (31993).

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Äqua|to|ri|al|gui|nea; -s: Staat in Afrika.


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