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ABSTAMMUNG DES MENSCHENGESCHLECHTES

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Abstammung des Menschengeschlechtes. Man hat in neuerer Zeit vielfach gestritten, ob es wahrscheinlicher sei, daß sämmtliche Menschen, wie die Bibel lehrt, von Einem ursprünglichen Menschenpaar abstammten, oder daß von Anfang der Welt an, mehrere Menschen vorhanden gewesen wären. Die das Letztere behaupten, führen die Verschiedenheit des Körperbaues und der Hautfarbe, wonach die Menschen in Racen geschieden werden, die Trennung der Erdtheile durch das Wasser, welches für die früher lebenden Menschen ein unübersteigliches Hinderniß war, und mehr dergleichen zu Unterstützung ihrer Meinung an. Alles aber, was angeführt wird, läßt sich widerlegen, wie z. B. das Angedeutete aus dem gewaltigen Einflusse der klimatischen Verhältnisse und den gewaltigen Umgestaltungen, die unläugbar die Erde erfahren hat. Die Lehre der Bibel hat nicht allein eine höhere Autorität, sondern ist auch ohne Rücksicht auf diese anzunehmen, so lange etwas Gewisses nicht festgesetzt werden kann, weil die Verwandtschaft des ganzen Menschengeschlechts, der gemeinsame Ursprung, der christlichen Religion am angemessensten, der Vorstellung am deutlichsten, dem Herzen am angenehmsten, dem Verstande am entsprechendsten ist. Zugleich ist die Lehre, daß von Einem Paare alle Menschen abstammen, die alterthümlichste, und es wird nicht uninteressant sein, einige der Vorstellungen, welche die alten Religionen über die Abstammung des Menschengeschlechts gaben, in der Kürze zu übersehen. Alle kommen darin überein, daß der Mensch göttlichen Geschlechtes sei. – In den Religionsbüchern der Inder, des ältesten Volkes, von dem wir Nachrichten haben, wird erzählt: »Die Weltseele war allein, sie dachte: Ich will Welten schaffen! und als die Welten waren: Ich will Hüter der Welten schaffen! Der Schöpfer bildete ein eingekörpertes Wesen. Er betrachtete es; da ging von dem Munde desselben die Sprache aus, von der Sprache Feuer; aus der Nase ging Odem und wurde zu Luft; aus den Augen ging Glanz und bildete die Sonne; aus der Brust kam das Gemüth, und aus diesem der Mond u. s. w. Alle diese Gottheiten kamen mit Hunger und Durst zu Ihm (der sie geschaffen), und sprachen: Gib uns eine engere Gestalt, worin wir wohnen und Nahrung zu uns nehmen können! Er zeigte ihnen verschiedene Gestalten, eine Kuh, ein Roß, – keine schien ihnen hinlänglich; da zeigte er ihnen die Gestalt des Menschen, und einstimmig riefen sie: Wohlgethan, wie wunderbar! daher ist vor Allen der Mensch wohlgebildet.« – Am nächsten der biblischen Erzählung kommt die heilige Sage der Parsen. Die anbeginnlose Zeit ist das Wort. Aus dem Unendlichen wurde Ormuzd, der Gute und Ahriman, (s. d.) der Böse. Ormuzd schuf in sechs Zeitfolgen die Welt, zuletzt in der sechsten den Menschen, Kaiomorts. Er war lichtglänzend, mit himmelaufschauenden Augen, aber Ahriman brachte ihm den Tod; noch sterbend weissagte er den künftigen Sieg des Menschengeschlechts über Ahriman. Aus ihm, (Kaiomorts) wurden Meschia und Meschiane, die Stammältern des Menschengeschlechts. Anfangs waren sie unschuldig, demüthig und beteten Ormuzd an; aber Ahriman verführte erst das Weib, dann den Mann, durch den Genuß der Frucht gingen sie ihrer Seligkeit verlustig und wurden Sünder. – Nach den Sagen der Chaldäer, gab es erst Menschen mit 2 Flügeln, 4 Gesichtern, Hörnern, Bocksfüßen, und neben diesen andere sonderbargestaltete Geschöpfe; Omoroka war die Beherrscherin des Ganzen. Aber Omoroka wird mitten durchgeschnitten, daraus entstand Himmel und Erde, die Ungeheuer kommen um, ein Gott mußte sich selbst den Kopf abschneiden, und aus den Blutstropfen, die mit der Erde sich mischen, bildeten sich Menschen und Thiere. – Die Mythen der Griechen über Abstammung des Menschengeschlechtes s. unt. Prometheus, Deukalion.

O. M.



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