Hugo, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker, * München 7. 7. 1881, ✝ ebenda 29. 6. 1954; war seit 1920 Professor in München, 1932-34 in Darmstadt. Gegenstand des wissenschaftstheoretischen Werks Dinglers ist eine methodische Begründung der exakten Wissenschaften (Mathematik, Physik).Diese wird nicht mehr in axiomatischen, sondern in konstruktiven Theorien (Konstruktivismus) gesucht, in deren Rahmen Gegenstände material erzeugt, nicht nur formal beschrieben werden. Mit diesem Ansatz wird Dingler zum eigentlichen Begründer des Operationalismus, der Vermittlung von Theorie und Empirie in einer durch ideale Forderungen bestimmten Praxis. Zentraler Bestandteil einer methodischen Grundlegung der Physik ist eine nichtempirische Theorie der Messung.
Werke: Die Grundlagen der Naturphilosophie (1913); Die Grundlagen der Physik (1919); Der Zusammenbruch der Wissenschaft und der Primat der Philosophie (1926); Das Experiment (1928); Metaphysik als Wissenschaft vom Letzten (1929); Das System (1930); Philosophie der Logik und Arithmetik (1931); Geschichte der Naturphilosophie (1932); Die Grundlagen der Geometrie (1933); Die Methode der Physik (1938); Grundriss der methodischen Philosophie (1949); Die Ergreifung des Wirklichen (herausgegeben 1955); Aufbau der exakten Fundamentalwissenschaften (herausgegeben 1964).