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FOLKREVIVAL

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Folkrevival
 
[englisch/amerikanisch, 'fəʊkrɪ'vaɪvl], Bezeichnung für eine um 1958 in den USA einsetzende breite Bewegung hin zur Folklore, die sich im Verlauf der Sechzigerjahre zu einer internationalen Erscheinung auswachsen sollte. Dahinter stand nicht nur ein Wandel im musikalischen Zeitgeschmack, der sich am deutlichsten 1958 mit dem völlig unerwarteten kommerziellen Erfolg des Volksliedes »Tom Dooley« in der Version des Kingston Trio manifestierte, sondern zugleich auch eine soziale und politische Bewegung, die mit der Suche nach einer alternativen Kultur, nach alternativen Lebensformen und in gewisser Hinsicht auch der Verklärung der Volksmusik zum Ausdruck authentischer Erfahrung von den amerikanischen Universitäten ausging. Die Colleges und Universitäten wurden dann auch zur Heimstatt einer rasch wachsenden Zahl von Folklorekonzerten, bei denen die Musik von Veteranen des Blues wie Robert Johnson (1911-1938), John Lee Hooker (1917-2001), Lightnin' Hopkins (1912-1982) und Sonny Terry (1911-1986) wieder entdeckt wurde, unverfälschte Countryballaden mit Roscoe Holcomb (* 1940), Frank Proffitt (1913-1965) oder Horton Baker (* 1935) erklangen, von denen Impulse auf eine Generation von Studenten ausgingen, sich im Stile der traditionellen Volksmusik auch selbst auszudrücken oder das traditionelle Liedrepertoire auf eine subjektiv-individuelle Weise neu zu interpretieren.Mit Joan Baez (* 1941), Bob Dylan (* 1941), Phil Ochs (1940-1976) und Tom Paxton (* 1937) nahm die amerikanische Folksong-Bewegung (Folksong) hier ihren Anfang, verschmolz mit der schon in den Dreißiger- und Vierzigerjahren durch Woody Guthrie (1912-1967), Cisco Houston (1918-1961) und Pete Seeger (* 1919) begonnenen Erneuerung der Arbeiterliedbewegung, was sich in den Protestsongs der Sechzigerjahre dann niederschlug. Der Volksmusik nachempfundene Spielweisen wie der Folkblues Brownie McGhees (1915-1996) und Big Bill Broonzys (1893-1958) fanden ebenso große Anhängerscharen wie der uramerikanische Bluegrass Bill Monroes (1911-1996) und die Countrymusic der Bergregionen des mittleren Westens. Zum Sammelbecken all dessen wurde das 1959 auf Initiative Pete Seegers zustande gekommene und dann bis 1970 jährlich veranstaltete Newport Folk Festival in Newport, Rhode Island. Mit den politischen Hoffnungen der Studentenbewegung fand Ende der Sechzigerjahre auch das Folkrevival, dessen Anregungen inzwischen in den meisten westeuropäischen Ländern aufgegriffen worden waren, sein Ende. Ohne die Kraft einer sozialen Bewegung musste es in den Sog der Musikindustrie geraten und unterlag deren Verschleißmechanismen. Das Newport Folk Festival, die Plattform der Bewegung, wurde zum kommerziellen Massenfestival und zerstörte sich damit selbst. Das für 1971 vorbereitete Festival fand nicht mehr statt, es erwies sich als nicht mehr organisierbar. Erst nach fünfzehnjähriger Pause, nämlich 1986, hat es wieder ein Newport Folk Festival gegeben. Seitdem wird es erneut jährlich durchgeführt, lebt aber nun hauptsächlich von der nostalgischen Erinnerung an die Vergangenheit.


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