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ARBEITERKOLONIEN

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Arbeiterkolonien, im weiteren Sinne: planmäßig angelegte Niederlassungen für Arbeiter oder Arbeiterfamilien, vielfach auf gemeinnütziger Grundlage errichtet mit dem Ziel der Ermöglichung des Grundeigentums-(Häuser-)Erwerbs durch die Bewohner. Im engeren und heutzutage gebräuchlicheren Sinne: ländliche Niederlassungen zu vorübergehender Beschäftigung arbeitswilliger und arbeitsfähiger Arbeitsloser.

Nach früheren, ohne nachhaltigen Erfolg verlaufenen anderweitigen Versuchen in Deutschland, Holland und Frankreich wurde der Gedanke der Gründung von Arbeiterkolonien (im engeren Sinne) neuerdings von Pastor v. Bodelschwingh mit der im Jahre 1882 erfolgten Gründung der Kolonie Wilhelmsdorf bei Bielefeld wieder aufgenommen.Auf den Arbeiterkolonien soll den arbeitswilligen und arbeitsfähigen Arbeitslosen neben sittlicher Hebung die Möglichkeit einer entsprechenden Beschäftigung bis zur Erlangung anderweitigen geordneten Fortkommens gewährt werden. Sie sind so ein nicht zu unterschätzendes Mittel zur Bekämpfung des Vagabundentums. Die Aufnahme in die Kolonie beruht (wenigstens im Grundsatz) auf freier Entschließung, ist also wohl zu unterscheiden von der Einweisung in eine Zwangsarbeitsanstalt, Arbeitshaus u. dergl. Zurzeit fast über ganz Deutschland verbreitet, erfreuen sich die Arbeiterkolonien weitgehender öffentlicher, namentlich auch staatlicher Förderung und Unterstützung, insbesondere auch durch finanzielle Beiträge. Zur Wahrnehmung ihrer gemeinsamen Interessen haben sich die Vereine für Arbeiterkolonien unter einem »Zentralvorstand deutscher Arbeiterkolonien« zusammengeschlossen. Organ des Zentralvorstands ist »Der Wanderer« (Bethel bei Bielefeld, monatlich 1 Heft von 2 Bogen, Preis jährlich 2 Mark, zugleich Organ des Gesamtverbandes deutscher Verpflegungsstationen [Wanderarbeitsstätten] und des Deutschen Herbergsvereins). Die Arbeiterkolonien gewährten ursprünglich nur Personen männlichen Geschlechts Aufnahme, neuerdings sind auch Kolonien für weibliche Personen gegründet. Auf einzelnen[274] Arbeiterkolonien wurden Trinkerheilstätten eingerichtet. Auch ging man an die Gründung sogenannter Heimatkolonien, die das Ziel dauernder Ansiedlung der Kolonisten verfolgen. Von besonderer Wichtigkeit ist, um die Wiedereinführung der Kolonisten in feste Arbeitsstellen zu ermöglichen, die Verbindung der Arbeiterkolonien mit den Organen der Arbeitsvermittlung (Arbeitsnachweisstellen, Arbeitsämtern u.s.w.).


Literatur: Die Protokolle der ordentlichen Sitzungen des Zentralvorstands deutscher Arbeiterkolonien, die Statuten und Jahresberichte der einzelnen Vereine für Arbeiterkolonien, die Zeitschrift »Der Wanderer«. Ferner Berthold, Artikel »Arbeiterkolonien« in Bd. 1 des Handwörterbuchs der Staatswissenschaften, herausgegeben von Conrad, Elster, Lexis und Löning, 2. Aufl., Jena 1898. Daselbst auch ausführliche Literaturangabe und Uebersicht über die auf die Errichtung von Arbeiterkolonien oder ähnlichen Einrichtungen gerichteten Bestrebungen in außerdeutschen Staaten.

Köhler.



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Arbeiterkolonien (workmen's settlements; colonies d'ouvriers; colonie di operai) finden sich vielfach an Orten, an denen sich zur Ausführung des Eisenbahnbetriebs oder zur Unterhaltung der Eisenbahnfahrzeuge zahlreiche Arbeiter ansiedelten, ohne daß die an den Orten vorhandenen Wohnungen zur Aufnahme so zahlreicher Menschen ausreichten. An solchen Orten haben teils die Eisenbahnverwaltungen, teils Baugenossenschaften oder ähnliche Vereinigungen Wohnhäuser für Arbeiter in der Weise erbaut, daß die Wohnhäuser nebst Gartenanlagen und Gebäulichkeiten für Schulen, Geselligkeit u.s.w. einen zusammenhängenden Komplex von Grund und Boden bedecken. Es gibt Eisenbahnarbeiterkolonien dieser Art, z.B. in Leinhausen bei Hannover, die als selbständige Ortsgemeinden anerkannt sind. Aus den Mitteln des Pensionsinstituts, des Provisionsinstituts und der Krankenkasse der österr. Staatsbahnen sind mehrere Kolonien errichtet worden, von denen die in Neu-Sandez in Galizien mit 92 Häusern die größte ist. Von den kleineren Anlagen wären Laun mit 37, St. Polten mit 19 und Villach mit 16 Häusern zu erwähnen. S. Arbeiterwohnungen.



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Arbeiterkoloni|en,
 
meist dem Diakonischen Werk angeschlossene Anstalten der Obdachlosenfürsorge; im 19. Jahrhundert in Frankreich und Deutschland aus den Bemühungen evangelischer Christen entstanden, den durch die fortschreitende Industrialisierung Entwurzelten (Landstreicher, Bettler) durch Wohnung und vorwiegend landwirtschaftliche Arbeit eine neue Lebensperspektive zu geben. Die erste deutsche Arbeiterkolonie gründete F. von Bodelschwingh 1882 in Wilhelmsdorf bei Bielefeld.


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