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CHRISTLICHE DICHTUNG

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chrịstliche Dichtung
 
[k-], im engeren Sinn die geistliche Dichtung; im weiteren Sinn eine wesentlich von christlichen Grundanschauungen bestimmte Literatur, wobei die Stoffe nicht entscheidend sind; diese christliche Dichtung ist auch, besonders in neuerer Zeit, nicht streng dogmengebunden. - Christlich geprägt war, nach der frühchristlichen Literatur, ein großer Teil der europäischen Literatur des Mittelalters, auch noch des 16. und 17. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert bildet Christliches den geistigen Hintergrund vieler Werke, so bei denen der deutschen Frühromantik, in Frankreich mit restaurativer Tendenz bei F. R. Chateaubriand, in Russland u. a. bei L. N. Tolstoj und F. M. Dostojewskij. Im 20. Jahrhundert gewann christliche Dichtung schärferes Profil mit der Bewegung des Renouveau catholique in Frankreich; in England wurde sie u. a. von T. S. Eliot, G. Greene, E. Waugh vertreten; in Deutschland von W. Bergengruen, Elisabeth Langgässer, Gertrud von Le Fort, E.Schaper, R. Schneider. Seit den 50er-Jahren sind christliche Motive häufig Bestandteil vielschichtiger Werke, so bei J. Updike, E. Cardenal, I. Brodskij, W. Maksimow, A. Solschenizyn; christliche Grundhaltung bestimmt im deutschen-sprachigen Bereich das Gesamtwerk u. a. von H. Böll, J. Bobrowski, K. Marti, J. Reding, Eva Zeller.
 
Literatur:
 
Christl. Dichter im 20. Jh., hg. v. O. Mann (Bern 21968);
 S. Kranz: Europas christl. Lit. von 500-1500 (1968);
 S. Kranz: Europas christl. Lit. von 1500 bis heute (21968);
 S. Kranz: Lex. der christl. Welt-Lit. (1978);
 K.-J. Kuschel: Jesus in der dt.-sprachigen Gegenwarts-Lit. (Zürich 41984);
 
Christl. Lit. des 20. Jh., hg. v. C. P. Thiede, 2 Bde. (1985).


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