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BLOCKFREIE STAATEN: KONFERENZ VON BANDUNG AUF JAVA

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blockfreie Staaten: Konferenz von Bandung auf Java
 
Während sich im Ost-West-Konflikt die Positionen zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR zunehmend verhärteten und beide feste Bündnissysteme aufbauten, die in der Mitte der Fünfzigerjahre die Welt in zwei sich feindlich gegenüberstehende Machtblöcke zu teilen drohten, meldeten sich jene Staaten zu Wort, die außerhalb dieser Blocksysteme geblieben waren und sich bald die Bezeichnung »Blockfreie« gaben. Auf Anregung des indischen Ministerpräsidenten Nehru trafen sich in Bandung auf Java (Indonesien) Delegierte aus 23 asiatischen und sechs afrikanischen Staaten zu einer Konferenz vom 18. bis 24. April 1955. Die Teilnehmerstaaten, unterschiedlich in ihrer Gesellschaftsordnung und politischen Ausrichtung, stimmten überein in ihrer leidenschaftlichen Stellungnahme gegen jede Form von Kolonialismus und Rassendiskriminierung und forderten die Achtung der Charta der Vereinten Nationen. Ihre Resolution gegen den Kolonialismus gab den Unabhängigkeitsbewegungen in den noch existierenden Kolonien Auftrieb.
 
Eine weitere Resolution galt dem Weltfrieden.Gefordert wurde der Abbau der Spannungen zwischen den Machtblöcken und eine allgemeine Abrüstung. Die Konferenz setzte sich für ein Verbot und für die Vernichtung der bestehenden Kernwaffenarsenale ein sowie für die sofortige Einstellung der Kernwaffenversuche. Nehru, neben dem als herausragende Persönlichkeiten der ägyptische Staatspräsident Nasser, der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai und als Gastgeber der indonesische Präsident Sukarno im Mittelpunkt des Interesses standen, rief die Teilnehmerstaaten auf, sich den Machtblöcken fern zu halten und sich gemeinsam um Entspannung zu bemühen.
 
In dem Bekenntnis zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit und zur friedlichen Koexistenz der Staaten mit unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Strukturen entstand der »Geist von Bandung«, der den Prozess der Entkolonialisierung in Afrika und Asien wesentlich bestimmt hat. Erstmalig in der Geschichte wurde der Begriff der »Dritten Welt« in der Forderung der »Bandung«- Staaten nach Gleichberechtigung und Gleichbehandlung an die Adresse der ehemaligen Kolonialmächte deutlich.
 
Neben Nehru und Nasser wurde in den folgenden Jahren der jugoslawische Staatschef Tito ein Vorkämpfer für den Gedanken der Blockfreiheit, dessen Land sich als einziger europäischer Staat dem Kreis der »Bandung«-Staaten näherte. Im Juli 1956 trafen sich Tito, Nasser und Nehru auf der jugoslawischen Halbinsel Brioni, um Prinzipien und Ziele der Blockfreien zu diskutieren. Die erste Konferenz der blockfreien Staaten fand vom 1. bis 6. September 1961 in Belgrad statt und endete mit einem Abrüstungsappell an die Großmächte. Daneben forderte sie, dass der Kongo und Kuba das Recht haben müssten, ihr politisches System selbst zu bestimmen.


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