Castruccio Castracani
[ka'struttʃo-], italienischer Condottiere, Herzog von Lucca (seit 1327), * Castruccio (bei Lucca) 29. 3. 1281, ✝ Lucca 3. 9. 1328; aus der Familie der Antelminelli, als Ghibelline verbannt, leistete er in England und Frankreich Kriegsdienste. Als Unterführer des Pisaner Signor Uguccione della Faggiuola (* um 1250, ✝ 1318) kehrte er in die Toskana zurück. 1316 wurde er zum Stadtherrn von Lucca gewählt, schlug die Florentiner, eroberte Pistoia, herrschte zeitweise auch über Pisa und wurde 1324 und 1328 von Papst Johannes XXII. exkommuniziert. Kaiser Ludwig IV., der Bayer, erhob ihn 1327 zum Reichsvikar und erblicher Herzog von Lucca, doch überdauerte die Herrschaft der Familie seinen Tod nicht. Sein Leben beschrieb N. Machiavelli (1520).