Collage: übersetzung
Col|la|ge [kɔ'la:ʒə], die; -, -n:
etwas, was aus ganz Verschiedenartigem, aus vorgegebenen Dingen verschiedenen Ursprungs, Stils zusammengesetzt, zusammengestellt ist (z. B. ein Klebebild aus Papier, Gewebe, Fotos):
eine Collage anfertigen.
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Col|la|ge 〈[
-ʒə] f.
19〉
1. 〈bildende Kunst〉 aus Papier, Fotos od. anderem Material geklebtes Bild
2. 〈Lit.〉
2.1 Technik der Kombination unverändert übernommener Textteile aus verschiedenen literarischen Werken innerhalb eines neuen Werkes; Sy 〈veraltet〉 Montage (4)
2.2 mithilfe dieser Technik gestaltetes Werk
3. 〈Mus.〉 Einarbeitung vorhandener musikalischer Fragmente in neue Kompositionen
[<frz. collage „Klebearbeit“; zu colle „Klebstoff“]
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Col|la|ge [kɔ'la:ʒə , österr. meist: …ʃ], die; -, -n [frz. collage, zu: colle = Leim, über das Vlat. < griech. kólla]:
1. (Kunst)
a) <o. Pl.> Technik der Herstellung einer Bildkomposition durch Aufkleben von verschiedenfarbigem Papier od. anderem Material:
die Technik der C.;
b) durch Aufkleben von verschiedenfarbigem Papier od. anderem Material hergestelltes Bild:
eine Ausstellung von -n.
2. (Literaturwiss.) literarische Komposition aus verschiedenartigem sprachlichem Material:
eine C.aus Zitaten und Szenen.
3. (Musik) Komposition, die aus einer Verbindung vorgegebener musikalischer Materialien besteht.
4. <o. Pl.> das Collagieren.
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I Collage
[französisch, kɔ'lɑːdʒ]. Der Begriff Collage wurde auf die Musik übertragen für das Zusammenfügen heterogenen musikalischen Materials aus unterschiedlichen Stil- und Gattungszusammenhängen, Geräuschen und akustischer Umwelt. In der populären Musik finden sich solche musikalischen Collagen nur vereinzelt, lediglich Frank Zappa (1940-1993) hat sie zum durchgängigen Stilprinzip seiner Musik gemacht. Das bekannteste Beispiel dafür ist jedoch der Beatles-Titel »Revolution Nr. 9« (John Lennon, 1968), der aus beschleunigt und verlangsamt, vorwärts und rückwärts ablaufenden Tonbandaufnahmen unterschiedlichster Musik, Alltagsgeräuschen, Frauenchören, Babystimmen und synthetischen geräuschen Zusammengesetzt ist.
II Collage
[kɔ'laːʒə; französisch »das Leimen«, »das Ankleben«] die, -/-n,
1) bildende Kunst: ein Bild aus auf eine Fläche geklebten Stücken von Papier (auch mit Text), Tapete, Stoff, Holz, Drahtgaze u. a. Das Prinzip der Collage geht auf die »Papiers collés« von G. Braque und P. Picasso zurück; es wurde von vielen Kubisten und Futuristen nach verschiedenen ästhetischen Gesetzen angewendet. Dadaisten und Surrealisten vermehrten den Textanteil und entwickelten die Fotocollage (Fotomontage). Erweiterte Erscheinungsformen der Collagen sind Assemblage und Combine-painting. Das Gegenstück zur Collage bildet die Decollage.
Literatur:
H. Wescher: Die Gesch. der C. (Neuausg. 1980);
Die Kunst der C. in der DDR 1945-1990, hg. v. H. Schierz u. a. (1990);
C. u. Objektkunst vom Kubismus bis heute, bearb. v. D. Waldman (a. d. Amerikan., 1993).
2) Literatur: Text, der weitgehend aus der Kombination von vorgefertigtem sprachlichem Material, Zitaten verschiedenster Herkunft, besteht; früher meist Montage genannt. Erste literarische Collagen entstanden im Futurismus, Dadaismus und Surrealismus. Im Roman streckenweise in Werken von J. Dos Passos (»Manhattan transfer«) und J. Joyce (»Ulysses«), in Deutschland bei A. Döblin (»Berlin Alexanderplatz«), in der Gegenwart z. B. in Texten von H. Heissenbüttel, E. Jandl; im Drama mit satirischer Absicht bei K. Kraus (»Die letzten Tage der Menschheit«); häufig auch im neueren Hörspiel.
Literatur:
V. Hage: C. in der dt. Lit. (1984).
3) Musik: die Technik und das Ergebnis des kompositorischen Zusammenfügens von musikalischen oder akustischen, mit Sinn angefüllten Vorfindlichkeiten, z. B. Werkpartikeln (musikalische Zitaten), Alltagsgeräuschen, assoziationshaltigen Klängen, Wortzitaten und Sprachfetzen; bes in der Musik der 1960er-Jahre. Dabei wird vorausgesetzt, dass der Hörer die einzelnen Bestandteile der Collage erkennt und somit den zwischen ihnen hergestellten Sinnbezug verstehen kann. Eines der bekanntesten Collagenbeispiele ist der 3. Satz der »Sinfonia« (1968/69) von L. Berio: In ihm sind in das Scherzo aus G. Mahlers 2. Sinfonie Stellen aus Werken von J. S. Bach bis zu heutigen Komponisten sowie gesprochene und gesungene Zitate aus dem Roman »The unnamable« (1958) von S. Beckett eingefügt.
Literatur:
B. Sonntag: Unters. zur C.-Technik in der Musik des 20. Jh. (1977).
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Col|la|ge [kɔ'la:ʒə], die; -, -n [frz. collage, zu: colle = Leim, über das Vlat. < griech. kólla]: 1. (Kunst) a) <o. Pl.> Technik der Herstellung einer Bildkomposition durch Aufkleben von verschiedenfarbigem Papier od. anderem Material: die Technik der C.; b) durch Aufkleben von verschiedenfarbigem Papier od. anderem Material hergestelltes Bild: eine Ausstellung von -n. 2. literarische Komposition aus verschiedenartigem sprachlichem Material: eine C. aus Zitaten und Szenen. 3. (Musik) Komposition, die aus einer Verbindung vorgegebener musikalischer Materialien besteht. 4. <o. Pl.> das Collagieren.