ANAMORPHOSE
Anamorphose: übersetzung
Anamorphose
[griechisch »Umgestaltung«] die, -/-n,
1) Malerei: verzerrte Darstellung einer Figur oder eines Gegenstandes auf der Grundlage perspektiv. Gesetzmäßigkeiten. Sie wird besonders in der Wand- und Deckenmalerei angewandt, um zu verhindern, dass das Dargestellte im Sichtwinkel des emporblickenden Betrachters verkürzt erscheint. In der Tafelmalerei kommen spiegelbildliche Verzerrungen u.a. im Sinne eines Spiels mit Gleichnissen als Teil eines Werks oder dieses ganz betreffend besonders im 16. Jahrhundert vor (»Die Gesandten« von H. Holbein der Jüngere, 1533). Auch gekrümmte Flächen von Zylindern und Kugelabschnitten, die eine Entzerrung des Bildes nur mithilfe von konvexen oder konkaven Spiegeln ermöglichen, stellten einen beliebten Anwendungsbereich dar.
2) Optik: anamorphotische Abbildung, mit Anamorphoten oder mithilfe doppelt gekrümmter Spiegelflächen (z. B. Zerrspiegel) realisierbare optische Abbildung, bei der der Abbildungsmaßstab in zwei zueinander und zur optischen Achse senkrechten Richtungen verschieden ist; dadurch ist das Bild gegenüber dem abgebildeten Objekt verzerrt.
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Ana|mor|pho|se, die; -, -n [griech. anamórphōsis = Umgestaltung, Verwandlung] (Kunstwiss.): für die normale Ansicht verzerrt gezeichnete Darstellung eines Gegenstandes.