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BEKTASCHI

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Bektaschi
 
[türkisch], türkisch Derwischorden; entstanden im 13. Jahrhundert in Anatolien, erhielt Anfang des 16. Jahrhunderts seine endgültige Organisationsform. Die Bektaschi hatten großen Einfluss auf die religiösen Vorstellungen und Praktiken der Bevölkerung. Über ihre engen Beziehungen zu den Janitscharen erlangten sie auch großen politischen Einfluss im Osmanischen Reich.Im Gefolge der gewaltsamen Auflösung der Janitscharen 1826 war auch der Orden staatlichen Repressionen ausgesetzt. Nach seiner erfolgreichen Reorganisation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde er 1925, v. a. wegen seines Widerstands gegen die Reformpolitik Kemal Atatürks, in der Türkei verboten, bestand jedoch auf der Balkanhalbinsel in einzelnen Nachfolgestaaten des Osmanischen Reichs weiter. Den stärksten Einfluss hatte er in Albanien, wo er sich nach 1944 gegen die staatliche Religionspolitik behauptete. Die Zahl der Mitglieder in Albanien wird auf rd. 100 000 geschätzt. In der Tradition des schiitischen Islam erkennen die Bektaschi die Autorität der zwölf Imame an, fühlen sich jedoch nur bedingt an die islamische Pflichtenlehre gebunden. Die eigene Lehrtradition hat zahlreiche vorislamische Elemente aufgenommen, die religiöse Praxis ist in einzelnen Teilen der christlichen Glaubenspraxis nachgestaltet (z. B. rituelle Mahlzeiten, Beichte und Absolution, Teilnahme unverschleierter Frauen am Gottesdienst, einzelne zölibatär lebende Mitglieder).


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