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CHIMURENGA

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Chimurenga: übersetzung

Chimurenga
 
[afrikanisch, tʃɪmu'reȖgɑ], Form des Protestliedes aus Zimbabwe, die zur Grundlage der landeseigenen Popmusik geworden ist, im gesamten südlichen Afrika Verbreitung fand und seit Mitte der Achtzigerjahre unter dem Sammeletikett Ethnopop bzw. Worldmusic auch international bekannt wurde.
 
Das Protestlied hat eine lange Tradition in dem als Südrhodesien ehemals zu Britisch-Zentralafrika gehörenden Zimbabwe, das seine volle Unabhängigkeit — nachdem 1965 zunächst die weiße Bevölkerungsminderheit eine Republik Rhodesien ausgerufen hatte — erst 1980 erhielt. Die hier lebenden Völkergruppen, hauptsächlich Shona und Ndebele, haben sich erbittert gegen die Kolonialisierung zur Wehr gesetzt und in einer schon Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden Kette von Aufständen ihrem Unabhängigkeitswillen Ausdruck verliehen. Als Medium für die Organisation des Widerstandes gegen die britische Kolonialmacht entwickelten sie eine Liedform, die das Bewusstsein von Unrecht, Entrechtung und Erniedrigung wach hielt und zu konkreten Aktionen aufrief.Da die Lieder in den Sprachen dieser Völker gesungen wurden, blieben sie den Weißen verschlossen und konnten somit selbst in ihrer Gegenwart als Aufruf zur Rebellion vorgetragen werden. Musikalisch standen sie in der Tradition der Mbira-Musik, die an die lokale Version des Fingerklaviers (Mbira) gebunden ist. Die Mbira blieb das stilprägende Instrument, auch nachdem in den Vierzigerjahren über Südafrika in die Region gelangende amerikanische Rhythm-and-Blues-Importe, in den Fünfzigerjahren die kongolesische Rumba (Afrojazz, Soukous), später die südafrikanische Mbaqanga-Musik, in den Sechzigerjahren afroamerikanischer Soul und angloamerikanische Rockmusik als musikalische Einflüsse wirksam wurden. Insbesondere die Rumba hat dabei tiefe Spuren hinterlassen, verbunden mit der Integration afrokubanischer Perkussionsinstrumente. Später kamen E-Gitarren hinzu, wobei durch den Einsatz der Mbira ein ausgeprägter Traditionsbezug kennzeichnend blieb. Eine besonders große Rolle spielte Chimurenga während des Kampfes um die Unabhängigkeit als Ausdruck des Protestes gegen die weiße Vorherrschaft in Rhodesien. Zum Symbol dafür wurde der Sänger und Gitarrist Thomas Mapfumo (* 1945), der auch nach Erlangung der vollen Unabhängigkeit 1980 als populärster Musiker des Landes eine Art nationale politisch-moralische Instanz darstellte. Mehrere gefeierte Tourneen mit seiner Band Blacks Unlimited machten ihn 1984/85 in Europa bekannt. Seine Musik basiert auf den traditionellen Rhythmen der reichhaltigen Folklore Zimbabwes, die die Entwicklung des Chimurenga schon seit dem vergangenen Jahrhundert gespeist haben, insbesondere dem reggaeähnlichen (Reggae) Shangara, wobei er die schwirrenden Melodiebögen der Mbira mit E-Gitarren und Keyboards kombiniert. Die 1984 in Großbritannien erschienene Zusammenstellung der zwischen 1976 und 1980 in seiner Heimat entstandenen und dort auf Kassette verbreiteten Produktionen Mapfumos (»The Chimurenga Singles 1976-1980«) sowie sein 1986 in britischen Studios produziertes Album »Chimurenga for Justice« sind beispielhafte Dokumentationen der Chimurenga-Tradition. Neben Mapfumo wurden vor allem der in der Rumba-Tradition der Chimurenga stehende Olivier Mkudzi (* 1956) mit seinen Black Spirits sowie die Bhundu Boys als Repräsentanten dieser Musik bekannt, wobei die Letzteren mit »Shabini« (1987) sogar einen Chart-Erfolg in Großbritannien verbuchen konnten.


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