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BIRMANEN

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Birmanen, die Bewohner des mächtigen, hinterindischen Reiches Birma, das zwischen dem britischen Indien, dem Meerbusen von Bengalen, Siam, Anam und China liegt, 12,000 Quadrat M. im Umfang hat und von 10 Millionen Menschen bewohnt wird. Das Innere des Landes ist noch ziemlich unbekannt. Es wird vom Norden nach dem Süden von großen Gebirgsketten, die weiter südlich sich aber immer mehr abflachen, durchzogen. Merkwürdig ist der große Strom Irawaddy, der in derselben Richtung fließt, 509 Meilen in seinem Laufe zurücklegt, im Juni weite Landstrecken überschwemmt und die merkwürdige Eigenschaft hat, Holz in ganz kurzer Zeit zu versteinern. Das Klima ist gesund, der Boden fruchtbar; er liefert dieselben Naturerzeugnisse, wie Vorderindien. Nur der Schakal und das Schaf kommen hier nicht vor. Von ausgezeichneter Schönheit und Größe sind die Elephanten. In den Sumpfgebüschen gibt es Tiger und die schrecklichste der Plagen: blutgierige Muskitos. Der Schlamm des Irawaddy ist sehr reich an Waschgold und Platinakörnern. Steinöl ist in Menge vorhanden und quillt aus vielen hundert Brunnen. Das Land hat über 8000 Städte und Dörfer, darunter Umeraparra mit 20,000 Häusern aus Bambus, und 100,000 Einwohnern, prächtigen Tempeln und Palästen. – Die Birmanen sind mongolischer Abstammung und Verehrer des Buddha (s.d.). Sie sind ein wohlgebauter Menschenschlag, mit einer einnehmenden Gesichtsbildung, nur durch eine platte Nase entstellt, von gelblich brauner Hautfarbe, die jedoch bei den Weibern heller ist. Die Haupthaare sind schwarz, lang und dicht. Von Charakter sind sie gutmüthig, fröhlich, neugierig, unverstellt, aber auch tapfer und grausam gegen ihre Feinde. – Die birmanischen Frauen sind klein und stark, viel hübscher als die Hindus, haben sprechende Augen, und genießen, was im Morgenlande ungewöhnlich ist, große Freiheit. Sie eine Art gewürfelte Stoffe, ähnlich dem schottischen Zeuge, welche beiden Geschlechtern zur Kleidung dienen. Sie scheiteln das Haar, binden es hinten in einen Knoten und durchflechten diese mit Blumen. Ihre Tracht besteht in einem engen Gewande, welches an der Brust befestigt und an den Seiten aufgeschürzt wird; über diesem tragen sie eine Art weißer Aermelweste, die bis über die Hüften herabreicht. Die Fußbekleidung besteht in ledernen Sandalen. Gesicht, Hände und Busen reiben sie mit einem Pulver aus Sandelholz, färben die Nägel roth und beizen die Zähne schwarz, was nach ihren Begriffen schön erscheint. Sie kauen Betel und rauchen Cigarren, die sie oft in den Ohrläppchen tragen, welche sie zwei Zoll tief herabziehen. Auch die Männer, ja sogar kleine Kinder, lieben das Rauchen leidenschaftlich. Noch gilt es für besondere Schönheit, die Arme der jungen Mädchen so zu biegen, daß der Ellenbogen einwärts zu stehen kommt. Sie sind insofern Eigenthum der Männer, als diese sie kauften, doch dürfen sie nicht in Harems eingesperrt werden und gehen mit dem männlichen Geschlechte eben so zwanglos um, wie in Europa. Uebrigens werden viele Ehen aus Zuneigung geschlossen. Wenn zwei junge Personen darüber einig sind, so wendet sich der Bräutigam an die Eltern der Braut, die, wenn sie einwilligen, gleich für die Anordnung der Hochzeit sorgen. Das »Heirathskörbchen« (dort in anderer Bedeutung als bei uns gebraucht) wird von dem Bräutigam gefüllt und der Braut am Hochzeitsmorgen geschickt. Die Vermählung geschieht ohne religiöse Ceremonie, es erfolgt ein festliches Mahl, Tanz, Musik, und die Feier ist beendigt, wenn der Bräutigam mit der Braut von Einem Teller ißt und ihr ein Blatt Laapeck überreicht. Jeder Birmane darf nur Eine rechtmäßige Frau haben, doch sind ihm so viele Nebenfrauen erlaubt, als ihm gefällt. Diese aber sind der rechtmäßigen Frau untergeordnet und müssen ihr als Mägde dienen, sie begleiten, putzen etc., und fallen ihr nach des Mannes Tode als Erbtheil zu. Da sie von Charakter sehr friedfertig sind, so regt sich selten die Furie der Eifersucht, und der häusliche Friede wird nicht gestört. – Ihre Häuser, meist aus Bambusrohr gebaut, ruhen auf hohen Pfosten, wegen der Ueberschwemmungen, und man muß deshalb auf Leitern hinansteigen. Ihre Tempel sind prächtig und verschwenderisch erbaut. Die Leichen der Vornehmern werden verbrannt, die der Geringern begraben oder in einen Fluß geworfen; die der Priester aber werden balsamirt, auf einen hohlen Baum, der mit Pulver gefüllt ist, gelegt, und nachdem Letzterer angezündet, in die Luft gesprengt und in tausend Stücke zerrissen. Der Kaiser heißt Boa, wählt unter seinen Söhnen den Thronerben selbst, herrscht unumschränkt, hat zwei rechtmäßige Gemahlinnen, einen glänzenden Hofstaat und Alles an ihm ist golden. Sein vornehmster Titel ist: »der Herrscher mit den goldenen Füßen

–n.



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Birmanen,
 
Burmanen, das herrschende und zahlenmäßig stärkste der Völker Birmas. Die etwa 30 Mio. Birmanen sind zusammengewachsen aus verschiedenen, meist tibetobirmanischen Stämmen mongolider Rasse, die aus dem Norden in mehreren Wellen nach Birma eingewandert sind, und gehören zur tibetobirmanischen Sprachfamilie. Unter Hindueinfluss entwickelte sich schon früh eine hohe Kultur. Von Shan-Völkern nach Süden abgedrängt und dort bis ins 18. Jahrhundert in Auseinandersetzungen mit den Mon verwickelt, bewohnen die Birmanen heute v. a. die fruchtbaren Tiefländer; sie leben meist in Dörfern, von denen jedes seine Pagode, oft auch sein Kloster hat. Neben dem herrschenden Buddhismus gibt es noch Spuren des alten Geisterglaubens.


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