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BRILLE

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Brille: übersetzung

Spekuliereisen (österr.) (umgangssprachlich); Sehhilfe; Augengläser; Nasenfahrrad (umgangssprachlich); Sehbehelf

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Bril|le ['brɪlə], die; -, -n:
vor den Augen getragenes Gestell mit Bügeln und zwei geschliffenen oder gefärbten Gläsern, die dem besseren Sehen oder dem Schutz der Augen dienen:
eine schärfere, stärkere Brille brauchen; die Brille aufsetzen, absetzen, abnehmen, putzen; eine Brille tragen.
Zus.: Designerbrille, Fernbrille, Goldbrille, Hornbrille, Lesebrille, Nickelbrille, Schutzbrille, Skibrille, Sonnenbrille, Taucherbrille.

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Brịl|le 〈f. 19
1. Augenglas, Vorrichtung zum Ausgleich von Augenfehlern od. zum Schutz gegen Licht, Funken, Staub u. Ä. (Schutz\Brille, Sonnen\Brille)
2. Scheuklappen
3. ringförmiger Rand um eine runde Öffnung (Klo\Brille)
● die \Brille sitzt gut, locker, schlecht auf der Nase; er trägt eine \Brille; die \Brille zurechtrücken ● eine randlose \Brille; eine schärfere, schwächere \Brille brauchen ● alles durch eine rosarote \Brille sehen 〈fig.〉 allzu optimistisch, zuversichtlich sein; alles durch eine schwarze \Brille sehen 〈fig.〉 allzu pessimistisch, zu wenig, selten zuversichtlich sein; eine \Brille mit getönten, runden Gläsern; jmdn.über die \Brille hinweg ansehen [<spätmhd. b(e)rylle, eigtl. Pl.; → Beryll]

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Brịl|le , die; -, -n [spätmhd. b[e]rille, Pl. zu: der b[e]rille = einzelnes Augenglas < mhd. berillus, berille = Beryll (da man für die Linsen der ersten, um 1300 entwickelten Brillen geschliffene Berylle verwandte) < lat. beryllus, Beryll]:
1. (vor den Augen getragenes) Gestell mit Bügeln u. zwei geschliffenen od. gefärbten, der Verbesserung der Sehschärfe od. dem Schutz der Augen dienenden Gläsern:
eine stärkere B. brauchen;
die B. ist [für meine Augen] zu schwach [geworden];
die B. rutschte ihr auf die Nase;
etw. nur mit B. lesen können;
das sieht man ja ohne B. (ugs.; das ist vollkommen klar, leicht einzusehen).
2. (ugs.) Kurzf. von Klobrille.

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Brille
 
[spätmittelhochdeutsch b(e)rille, ursprüngliche Bezeichnung für das einzelne Augenglas (nach dem Beryll, der in geschliffener Form als Lesehilfe verwendet wurde)], optische Vorrichtung aus einem meist mit Ohrenbügeln versehenen Traggestell aus Metall und/oder Kunststoff und zwei miteinander durch eine Fassung oder durch Beschläge verbundenen Brillengläsern, die zur Verbesserung des Sehvermögens, v. a. zum Ausgleich eines Brechungsfehlers des Auges (Korrektionsbrille), dienen oder die Augen gegen schädliche oder störende Strahlen, gegen mechanische oder chemische Einflüsse schützen (Schutzbrillen). Bei Fassungsbrillen werden die entsprechend angeschliffenen Gläser in die mit einer Dreiecknut versehenen Fassungsränder eingepasst; diese sind ihrerseits durch einen auf der Nase aufliegenden Sattel (Sattelstegbrille) oder durch eine nicht aufliegende Brücke (Seitenstegbrille mit seitlich an der Nase aufliegenden, beweglichen Seitenstegen) verbunden; eine Mischform ist die Komfortstegbrille. Die auf den Ohren aufliegenden Bügel sind an den Fassungsrändern durch Gelenke schwenkbar befestigt. Eine bügellose Seitenstegbrille mit federnd zusammendrückender Brücke wird als Kneifer (Klemmer oder Zwicker)bezeichnet. Bei randlosen Brillen sind die Gläser an den Ansatzstellen der Brücke und der Bügel durchbohrt und werden dort durch je eine Klammer und Schraube gehalten. Daneben kennt man noch Schwebebalken-, Tragrand- u. a. Brillen; Fernrohrbrillen für hochgradig Schwachsichtige haben statt der Gläser vergrößernde Fernrohrsysteme; Fehlsichtigkeiten werden durch zusätzliche Linsen ausgeglichen.
 
Brillengläser:
 
Gläser ohne optischer Wirkung (Sichtscheiben) dienen meist als Schutzgläser (im Allgemeinen farbig mit zum Teil erhebliche Absorption), gelegentlich auch farblos als Ausgleichsgläser in Brillen, die nur ein fehlsichtiges Auge korrigieren müssen.
 
Gläser mit optischer Wirkung: Man unterscheidet achsensymmetrische und -unsymmetrische Gläser beziehungsweise sphärische, asphärische, zylindrische und prismatische Gläser. Sie alle müssen mit einer vorgeschriebenen Genauigkeit eine punktförmige Abbildung bewirken.
 
Achsensymmetrische Gläser
 
sind: 1) sphärische Gläser mit beiderseits kugelförmig gekrümmten Oberflächen und einer in allen Meridianen gleichen optischen Wirkung, die durch den auf den augenseitigen Scheitelpunkt bezogenen Scheitelbrechwert in Dioptrien (dpt) angegeben wird. Dabei haben Plusgläser eine sammelnde Wirkung, durch die sie Übersichtigkeit oder Alterssichtigkeit ausgleichen (der Vereinigungspunkt paralleler Strahlen kommt nicht mehr hinter, sondern auf der Netzhaut zu liegen). Minusgläser haben eine zerstreuende Wirkung und dienen zum Ausgleich von Kurzsichtigkeit. 2) asphärische Gläser mit einer nicht kugelförmigen Fläche, die durch Rotation eines Bogenstückes veränderliche Krümmung entsteht; die zweite Fläche kann sphärisch oder torisch beziehungsweise tonnenförmig sein. Sie werden bei starker Weitsichtigkeit (über +8 dpt), wenn sich mit Kugelflächen keine punktuelle Abbildung mehr erzielen lässt, sowie bei Linsenlosigkeit des Auges (z. B. nach Staroperationen) als Stargläser verwendet.Achsenunsymmetrische Gläser sind: 1) astigmatische Gläser (Zylindergläser), meist Kombinationen einer sphärischen und einer torischen Fläche (sphärozylindrische Gläser) mit einer in jedem Meridian etwas anderen optischen Wirkung (Zylinderwirkung) zur Korrektur eines Astigmatismus. Sie besitzen in zwei zueinander senkrechten Meridianschnitten einen größten beziehungsweise kleinsten Scheitelbrechwert, deren Unterschied (die astigmatische Differenz) als Zylinder (cyl) bezeichnet und in Dioptrien angegeben wird; als Zylinderachse gilt die in Winkelgraden angegebene Richtung des Schnittes mit dem - als Sphäre (sph) bezeichneten - kleineren Brechwert bezüglich der optischen Achse. 2) prismatische Gläser, bei denen einem sphärischen oder astigmatischen Glas ein Glaskeil (Korrektionsprisma) bestimmter Stärke und Lage aufgeschliffen ist. Sie dienen zur Unterstützung oder Wiederherstellung der Fusion beim binokularen Sehen vorwiegend in Schielbrillen bei latentem oder manifestem Schielen. Man unterscheidet bei derartigen Prismenbrillen solche mit Abduktionsprismen, deren brechende Kante schläfenwärts liegt (zur Korrektur des Auswärtsschielens), und solche mit Adduktionsprismen, die nasenwärts gelegene brechende Kanten haben (zur Korrektur des Einwärtsschielens). 3) Zweistärkengläser oder Dreistärkengläser (Bifokalgläser oder Trifokalgläser) vereinen zwei oder drei in verschiedenen Sehentfernungen verschiedene optische Wirkungen in einem Brillenglas; sie eignen sich besonders für Personen, deren Tätigkeit einen häufigen Wechsel zwischen Fern- und Nahsehen mit sich bringt. Die den Sehentfernungen entsprechenden Bereiche des Bi- und Trifokalglases werden Fern-, Zwischen- und Nahteil genannt; der Übergang vom oberen Fern- zum unteren Nahteil erfolgt hier stufenweise, bei Gleitsichtgläsern oder Progressivgläsern dagegen kontinuierlich. Diese Mehrstärkengläser oder Panfokalgläser gleichen bei Alterssichtigen das verringerte Akkommodationsvermögen aus, sodass wieder scharfes Sehen in allen Entfernungen möglich ist. 4) Lentikulargläser oder Tragrandgläser haben eine starke optische Plus- oder Minuswirkung im eingeschränkten zentralen Sehteil und einen dünn geschliffenen Randteil.
 
Moderne Brillengläser sind meist konvex-konkav gekrümmt (Menisken); die konkave Hohlseite des Brillenglases ist dem Auge zugewandt. Bei entspiegelten Brillengläsern werden störende Reflexe durch eine aufgedampfte, hauchdünne, unsichtbare Schicht z. B. aus Calciumfluorid herabgesetzt (Entspiegeln). Lichtempfindliche phototrope Gläser sind in unbelichtetem Zustand farblos oder leicht getönt (10 % Absorption); unter der Einwirkung der UV-Strahlung des Sonnenlichts erfolgt Schwärzung (bis 60 % Absorption), nach Aufhören der Bestrahlung Rückkehr in den Ausgangszustand mit zeitlicher Verzögerung. Das phototrope Verhalten beruht auf submikroskopischen, in das Glas eingebetteten Silberhalogenidkristallen: Ähnlich wie bei der Fotografie werden diese durch kurzwelliges Licht dissoziiert und zu atomarem Silber reduziert, das Licht absorbierend wirkt. - Haftschalen sind Augengläser, die der Hornhaut unmittelbar aufliegen (Kontaktlinsen).
 
Herstellung:
 
Brillengläser werden aus leichtem Kronglas, heute auch aus Kunststoffen gefertigt. Im Glaswerk wird das flüssige Glas in Stahlformen getropft und zu kreisförmigen Rohpresslingen verpresst. Diese werden in optischen Werkstätten mit Diamantwerkzeugen, Schmirgel und Poliermittel zunächst auf die erwünschte Krümmung und Dicke gebracht. Rezeptgläser mit besonderer optischer Wirkung (meist Mehrstärkengläser) werden aus halbfertigen, nur auf einer Seite polierten Gläsern gearbeitet. Zum Einsetzen in die Brillenfassung wird der Rand der Gläser auf Spezialmaschinen genau nach der Form der Fassungsränder geschliffen (unter genauer Einhaltung der Lage von optischem Mittelpunkt, Zylinderachse, Nahteil u. a. in Bezug auf die Mitte der Augenpupille). Kunststoffgläser werden durch Gießen von monomeren organischen Substanzen (z. B. Allyldiglykolcarbonat) in polierte Glasformen und Aushärten hergestellt. Die optischen Eigenschaften entsprechen denen der mineralischen Gläser, sie haben aber geringeres Gewicht und eine große Bruchsicherheit; allerdings ist ihre Oberfläche kratzempfindlich.
 
Geschichte:
 
Die Brechkraft von Linsen war bereits in der Antike bekannt, nicht jedoch ihr Wert als Sehhilfe. Vor die Augen gehaltene Gläser und Steine, wie der bei Plinius der Ältere erwähnte Smaragd des Nero, dienten wahrscheinlich nur als Sonnenschutz. In China vermutlich schon vor 2 000 Jahren benutzte Brillen dienten magischen und modischen Zwecken. Im 11. Jahrhundert wies Ibn al-Haitham auf die Möglichkeit hin, Linsen wegen ihrer vergrößernden Wirkung als Sehhilfe zu benutzen. Im 13. Jahrhundert verwendete man geschliffene Berylle und Quarze als Vergrößerungsgläser (»Lesesteine«). Ende des 13. Jahrhunderts wurde in Oberitalien (wahrscheinlich in Venedig) die eigentliche Brille als augennahe Sehhilfe erfunden. Die erste Erwähnung der Brille in der medizinischen Literatur findet sich 1303, die vielleicht älteste bildliche Darstellung eines Menschen mit Brille zeigt ein auf 1352 datiertes Fresko von Tommaso da Modena im Kapitelsaal des Klosters San Niccolò in Treviso. Noch im 13. Jahrhundert entstand durch Zusammenfassung zweier Eingläser mit einem Niet (Nietbrille) das Zweiglas, das beim Lesen mit der Hand vor die Augen gehalten wurde. Die älteste derartige Brille wurde im Kloster Wienhausen bei Celle gefunden. Im 15. Jahrhundert wurden die Gläser durch einen Bügel miteinander verbunden (Bügelbrille), die Verwendung konkaver Gläser lässt sich seit etwa 1450 nachweisen (Nikolaus von Kues).
 
Als Brillenlieferant war zunächst Venedig mit seiner hoch entwickelten Glasverarbeitungstechnik führend. Im 14. Jahrhundert bekam die Stadt Konkurrenz durch flandrische Brillenhersteller. 1478 wurde der erste »Parillenmacher« als Bürger in Nürnberg aufgenommen, 1581 in Paris, 1629 in England. Zur Behebung der Alters- und Übersichtigkeit waren zunächst plankonvexe, später auch bikonvexe Sammellinsen üblich. J. Kepler schlug 1611 das Meniskenglas zur Ausdehnung des Blickfeldes vor. Vom 17. Jahrhundert an wurde die Brille auf der Nase getragen. Die zunächst übliche Klemmbrille wurde später von der Stirnreifenbrille, dann von der heutigen Ohrenbrille mit Schläfen- oder Ohrenbügeln abgelöst. 1727 wurde das Monokel erfunden, um 1780 die Lorgnette. 1825 führte G. B. Airy die sphärotorischen Brillengläser ein, um 1840 wurde der Klemmer erfunden. Mitte des 19. Jahrhunderts stellten v. a. A. Gullstrand und M. von Rohr die Korrektur der Brechungsfehler durch Brillen erstmals auf eine wissenschaftliche Grundlage.
 
Literatur:
 
U. Maxam: Brillentechnik. Linsen, Fassungen, Anpassung, Instandsetzung (Berlin-Ost 21985);
 J. Reiner: Auge u. B. Beitrr. zur Optik des Auges u. der B. (41987).
 

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Brịl|le, die; -, -n [spätmhd. b[e]rille, Pl. zu: der b[e]rille = einzelnes Augenglas < mhd. berillus, berille = Beryll (da man für die Linsen der ersten, um 1300 entwickelten Brillen geschliffene Berylle verwandte) < lat. beryllus, ↑Beryll]: 1. (vor den Augen getragenes) Gestell mit Bügeln u. zwei geschliffenen od. gefärbten, der Verbesserung der Sehschärfe od. dem Schutz der Augen dienenden Gläsern: eine B. für die Nähe, (ugs.:) für nah, für die Ferne, (ugs.:) für weit, zum Lesen; eine neue, schärfere, stärkere B. brauchen; die B. ist [für meine Augen] zu schwach [geworden]; die B. aufsetzen, absetzen, abnehmen, zurechtrücken, putzen; die B. rutschte ihr auf die Nase; der Arzt hat ihm eine B. verschrieben; eine B. tragen (Brillenträger[in] sein); etw. nur mit B., nicht ohne B. lesen können; die Augen sind von einer dunklen B. verdeckt; das sieht man ja ohne B. (ugs.; das ist vollkommen klar, leicht einzusehen); Ü die Welt ... durch zwei verschiedene -n betrachtet: Europa durch die B. der „Isolationisten“, Ostasien durch die der „Imperialisten“ (aus zwei verschiedenen Perspektiven; Dönhoff, Ära 196); *etw. durch eine gefärbte, durch seine eigene B. sehen/betrachten (etw. voreingenommen, subjektiv beurteilen); etw. durch eine rosa[rote] B. [an]sehen/betrachten (etw. allzu positiv beurteilen); alles durch die schwarze B. sehen (allzu pessimistisch sein). 2. (ugs.) kurz für ↑Klosettbrille: auf der B. sitzen; er saß und saß - die B. des Bretts kniff und kniff (Winckler, Bomberg 70).


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