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AMENOPHIS IV.: REGIERUNG UND DIE RAMESSIDENZEIT

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Amenophis IV.: Regierung und die Ramessidenzeit
 
Die Regierungszeit von Pharao Amenophis III. (ca. 1403-1365 v. Chr.) verlief friedlich. Im Innern des Landes verhalfen fähige Beamte - allen voran Wesir Ramose - Ägypten zu Stabilität und unbeschwertem Wohlleben. Außenpolitisch hatte Amenophis III. mit dem gefährlichsten Gegner, dem Mitannireich, ein Bündnis geschlossen und mit der diplomatischen Heirat der Prinzessin Giluchepa gefestigt.
 
Nach dem Tod von Amenophis III. bestieg sein Sohn Amenophis IV. (ca. 1365-49), von dessen Wirken während der Regierungszeit seines Vaters fast nichts bekannt ist, den Thron. Es ist möglich, dass er mit dem zweiten Wesir namens Amenophis identisch ist und so an der Seite von Ramose bereits Erfahrungen in Staatsgeschäften gesammelt hatte. Sehr bald wagte der König den Konflikt mit der mächtigen Amunpriesterschaft, indem er in nächster Nähe zum Amuntempel einen Tempelkomplex errichten ließ, der dem Sonnengott Aton geweiht wurde. In seinem 5. Regierungsjahr brach er völlig mit dem Amunkult: Er änderte seinen Namen Amenophis (»Amun ist gnädig«) in Echnaton (bzw. Achanjati, »Nützlich für Aton«). Missliebige Beamte wurden entfernt und durch Männer aus unteren Bevölkerungsschichten oder Ausländer ersetzt. Im selben Jahr gründete er eine neue Hauptstadt mit Namen Achetaton (Amarna, »Horizont des Aton«), wohin er bald, nach Aufgabe der bisherigen Residenz Theben, übersiedelte.Der Hass auf die Amunpriesterschaft ging so weit, dass er überall den Namen des Gottes Amun ausmeißeln ließ. Ähnlich unduldsam verhielt er sich gegenüber den Kulten anderer Götter, sodass man mit einem gewissen Recht von einem verordneten Monotheismus sprechen kann.
 
Trotz der gewaltigen Anstrengungen, die der Pharao unternahm, um seinen Glauben in das Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen, musste die Glaubensrevolution scheitern, da er nur bedingt die Führungsschicht überzeugen oder entmachten konnte. Zudem hing das einfache Bauernvolk an uralten Glaubens- und Jenseitsvorstellungen, die der König in ihrer Vielfältigkeit und Altehrwürdigkeit nicht ersetzen konnte. Fremd musste auf die meisten Ägypter der Amarnakunststil wirken, der zwar durchaus Meisterwerke (etwa die Büste der Nofretete, der Gemahlin Echnatons) hervorbringen konnte, die überkommenen Formen häufig aber bis ins Groteske verzerrte.
 
Das Ende der Amarnazeit gibt zu Spekulationen Anlass. Wahrscheinlich kurz vor Ende der Regierungszeit Echnatons teilte er die Macht mit einem König Semenchkare, doch nach seinem Tod folgte ihm Tutanchamun auf den Thron, dessen Grab 1922 von Howard Carter unausgeraubt gefunden wurde. Tutanchamun musste die Verhältnisse vor der Amarnazeit wiederherstellen und die alten Kulte restaurieren. Da Tutanchamun mit knapp 20 Jahren starb, kann man davon ausgehen, dass andere für ihn die Fäden zogen. Erst mit Pharao Haremhab, einem ehemaligen General, der nach der kurzen Regierungszeit des Eje den Thron bestieg, war die Amarnazeit beendet.
 
In der 19. Dynastie (ca. 1305-1196), die zusammen mit der 20. Dynastie innerhalb des Neuen Reiches die Ramessidenzeit bildete, begann Sethos I. mit der Rückeroberung Palästinas und traf ein Abkommen mit dem mächtigen Hethiterreich. Seinem Sohn und Thronfolger Ramses II. (Ramses der Große) war es beschieden, mehr als sechsundsechzig Jahre auf dem ägyptischen Thron bleiben zu können. Er entfaltete eine nie da gewesene Bautätigkeit: Am bekanntesten ist der Tempel von Abu Simbel. In seinem 5. Regierungsjahr fand die berühmte Schlacht bei Kadesch gegen die Hethiter statt, die fast mit einem Misserfolg der Ägypter endete. Seinem Thronfolger Merenptah gelang es, die gefährlichen Seevölker, denen das hethitische Reich zum Opfer fiel, an den Grenzen Ägyptens abzuwehren. In einem Hymnus dieser Zeit wird Israel zum ersten Mal erwähnt.
 
Nach einigen Unruhen fand das Reich am Anfang der 20. Dynastie (ca. 1196-1080) wieder für kurze Zeit zur Stabilität zurück. Doch gegen Ende der Regierungszeit von Ramses III. waren Streiks der Arbeiter - die ersten bezeugten der Weltgeschichte - an den Königsgräbern die ersten Vorboten der Auflösung des Neuen Reiches. Im Süden begründeten die Hohepriester den »Gottesstaat des Amun«, während in der Deltastadt Tanis die Könige der 21. Dynastie (ca. 1080-945) herrschten. Mit der 22. Dynastie ergriffen ägyptisierte Libyervölker, mit Scheschonq I. (der Sisak der Bibel) an ihrer Spitze, die Macht in Ägypten.
 
Die libysche Herrschaft stürzte der Nubier Schabaka, der Ägypten unter der Vorherrschaft des dem »orthodoxen« Amunglauben anhängenden Kuschitenvolks (25. Dynastie, ca. 715-664) einte. Jedoch wurde nun Ägypten bis Theben durch den Assyrer Asarhaddon erobert. Einer der von den Assyrern abhängigen Gouverneure aus der Stadt Sais befreite mithilfe von karischen und ionischen Söldnern Ägypten und brachte mit seiner einheimischen 26. Dynastie (ca. 664-525) die Spätzeit zu einer kulturellen Blüte, die sich als eine Art Renaissance auf frühere Zeiten besinnt, aber doch einen hochwertigen eigenen Stil entwickelt. Schon bald sollte allerdings die persische Fremdherrschaft beginnen.


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