Chiạpa de Cọrzo
[tʃ-], archäologischer Fundort in Mexiko, im Bundesstaat Chiapas nahe von Tuxtla Gutiérrez. Hier wurde mit 18 Siedlungsschichten von frühester Zeit bis zur spanischen Eroberung die längste Kulturabfolge Mesoamerikas gefunden. Während der ersten Phase (bemalte Tongefäße und massive weibliche Figurinen; 1500-1000 v. Chr.) war der Ort schon ausgebaut, und die Bewohner bereiteten Mais mit einfachen Mahlsteinen auf; danach kontinuierlicher Teilnahme an der regionalen Kulturentwicklung. Um 800 v. Chr. erlebte der Ort einen kulturellen Aufschwung zum religiösen und zivilen Zentrum. Z. Z. der spanischen Eroberung war er Hauptstadt eines Reiches; kolonialzeitliche Siedlungen haben deren architektonischen Hinterlassenschaften jedoch zerstört.