AGRIMONETÄRES SYSTEM

agrimonetäres System,

 

agromonetäres System, Gesamtheit der Umrechnungskurse zwischen den Währungen der Mitgliedsstaaten und der europäischen Währungseinheit (ECU), die im Rahmen der Agrarmarktordnungen der EG abweichend von den allgemeinen Umrechnungskursen angewandt werden, und der Regeln für ihre Anpassung. Durch die Anwendung eigener Umrechnungskurse können die Marktordnungspreise für Agrarprodukte, umgerechnet zu den offiziellen Wechselkursen, zwischen den Mitgliedsstaaten unterschiedlich sein. Damit dadurch nicht künstlich Warenbewegungen ausgelöst werden, wurden bei der Ausfuhr aus Ländern mit Preisen unter (über) dem EG-Durchschnitt Abgaben erhoben (Erstattungen gewährt), bei der Einfuhr Erstattungen gewährt (Abgaben erhoben). Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen durch das In-Kraft-Treten des Binnenmarktes zum 1. 1. 1993 wurde ein solcher Währungsausgleich (früher Grenzausgleich genannt) unmöglich. Seither gelten Regeln für die Begrenzung von Währungsabständen (Differenz zwischen Agrar- und allgemeinen Umrechnungskursen) und deren Abbau bei Überschreitung bestimmter Schwellenwerte, was bei aufwertenden Währungen zu einer Senkung, bei abwertenden Währungen zu einer Erhöhung der Marktordnungspreise in der nationalen Währung führt.