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DARMTUMOREN

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Darmtumoren,
 
Darmgeschwülste, gut- oder bösartige Neubildungen des Darms. Gutartige Darmtumoren sind v. a. die häufig auftretenden Darmpolypen, seltener Adenome, Lipome, Myome und Papillome. Fast alle bösartigen Darmtumoren (Darmkrebs) kommen im Dickdarm (Kolonkarzinom) und Mastdarm (Rektumkarzinom) vor, 70 % davon treten im s-förmigen Dickdarm auf. Die Neuerkrankungsrate ist in den westlichen Industrienationen hoch. In Deutschland beträgt sie etwa 55 Erkrankungen je 100 000 Einwohner. Zu den Ursachen gehören bestimmte Ernährungsgewohnheiten, wobei einerseits der vergleichsweise hohe Anteil an tierischen Fetten (erhöhte Bildung von Gallensäure und ähnlichen chemischen Stoffen, deren Abbauprodukte teilweise karzinogen wirken), andererseits der geringe Ballaststoffanteil (Verlängerung der Darmpassage und damit des Kontakts der Darmwand mit Karzinogenen) als auslösend angesehen werden. Daneben spielen genetische Einflüsse eine Rolle.
 
Im Frühstadium des Darmkrebses bestehen meist keine Beschwerden. Im weiteren Verlauf kommt es v. a. zu funktionellen Darmstörungen (Durchfälle wechseln mit Verstopfung ab), Schleimabsonderungen, später krampfartigen Leibschmerzen, Darmblutungen, Gewichtsabnahme, Anämie, Darmverengung oder -verschluss, auch Darmperforation oder -fisteln.Eine sichere Diagnose ist durch Röntgenuntersuchung (Kontrasteinlauf), Ultraschalluntersuchung und Endoskopie möglich.
 
Darmkrebs ist das Ergebnis einer Serie von genetischen Veränderungen, die sich in den entsprechenden Zellen vollziehen. Der sporadische Darmkrebs zeichnet sich generell durch mindestens vier genetische Veränderungen aus, die sowohl zur Aktivierung eines zellulären Onkogens führen als auch zur Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen, deren Genprodukte für eine geordnete Zellteilung mitverantwortlich sind. Das ras-Onkogen ist bei etwa der Hälfte der Darmkrebsfälle durch Mutation aktiviert. Häufiger findet sich die Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen: so ist bei mindestens 85 % der Darmkrebsfälle das Gen p53 inaktiviert, bei mehr als 60 % das APO-Gen und bei 70 % ein Allel des DCC-Gens. Eine erbliche Form bösartiger Darmtumoren ist die familiäre adenomatäse Polyposis coli (Abkürzung APC), die durch Mutationen des APC-Gens gekennzeichnet ist. Träger der Erbveränderung entwickeln anfangs Hunderte gutartiger Darmpolypen, von denen einige später in eine bösartige Form übergehen, z. B. durch den Erwerb zusätzlicher Mutationen. APC-Genmutationen stellen somit ein frühes Ereignis bei der Darmkrebsentstehung dar. In betroffenen Familien besteht die Möglichkeit, das Vorhandensein normaler oder mutierter Allele des APC-Gens durch molekulare Analysen zu ermitteln.
 
Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung des erkrankten Darmabschnitts zusammen mit den regionalen (anhängenden) Lymphknoten. Ob die Darmpassage wiederhergestellt werden kann oder eine Verlegung des Darmes (Kunstafter) erfolgen muss, hängt vom Sitz des Darmtumors ab. - Eine Sonderstellung unter den Darmtumoren nimmt das Karzinoid ein.


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