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BISMARCK: REICHSGRÜNDUNG

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Bismarck: Reichsgründung
 
Seit den Befreiungskriegen gegen Napoleon war die nationale Einigung das politische Ziel der deutschen Patrioten gewesen. Diesem Ziel waren sie in der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 bereits sehr nahe gewesen, dann aber hatten die reaktionären Fürstenstaaten durch Einsatz von Militär alle Hoffnungen zerschlagen. Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck versuchte seit seinem Amtsantritt 1862, die Einheit Deutschlands unter preußischer Führung »von oben« zu verwirklichen. Anfänglich wurde ihm als erzkonservativem Reaktionär misstraut, aber mit den begrenzten Kriegen gegen Dänemark 1864 und Österreich 1866 begann er, die Sympathien der nationalen Bewegung zu gewinnen.
 
Als der Krieg gegen Frankreich wegen der unzumutbaren französischen Forderungen in der spanischen Thronfolgefrage unvermeidlich geworden zu sein schien, bahnte sich die deutsche Einigung bereits bei Kriegsbeginn an, weil auch die süddeutschen Staaten an der Seite der Preußen gegen Frankreich in den Krieg zogen. Noch während der Kampfhandlungen nutzte Bismarck die nationale Begeisterung und nahm Gespräche mit den süddeutschen Staaten über ihren Beitritt zu dem 1867 gegründeten Norddeutschen Bund auf. Mit dem Zugeständnis eigener Hoheitsrechte an die Könige von Bayern und Württemberg gelang es Bismarck, die Zustimmung aller deutschen Fürsten für die Schaffung eines gemeinsamen Deutschen Reiches zu erhalten. Am 18. Januar 1871 gründeten die Fürsten im Spiegelsaal des Versailler Schlosses mit der Proklamation des preußischen Königs zum Deutschen Kaiser das Deutsche Reich.
 
Bismarck wurde der erste Reichskanzler. Mit einer maßvollen Außenpolitik bemühte er sich, die Veränderung der Machtverhältnisse in Mitteleuropa als unbedeutend erscheinen zu lassen, sodass von den übrigen europäischen Mächten eine Beeinträchtigung des Gleichgewichts der Kräfte nicht befürchtet wurde. Eine rasche Normalisierung der Beziehungen strebte er mit dem Gegner von 1866, der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, an, mit der das Deutsche Reich bis zum Ende des Ersten Weltkrieg verbündet blieb.


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