Karl Gustav, schwedischer Volkswirtschaftler, * Stockholm 20. 10. 1866, ✝ Jönköping 15. 1. 1945; Professor in Stockholm (1904-33), Hauptvertreter der neoklassischen Schule (klassische Nationalökonomie). Cassel entwickelte unter Ablehnung der Wertlehre, aber unter Betonung des »Prinzips der Knappheit« eine Theorie des Preisbildungsprozesses, formulierte die Kaufkraftparitätentheorie und lieferte wichtige Beiträge zur Quantitätstheorie des Geldes.Nach dem Ersten Weltkrieg verwies Cassel als Sachverständiger vieler Währungskonferenzen v. a. auf die von der Reparationspolitik ausgehenden Gefahren für die Weltwirtschaft und sprach sich gegen Protektionismus aus.
Werke: Das Recht auf den vollen Arbeitsertrag (1900); The nature and necessity of interest (1903); Theoretische Sozialökonomie (1918); Världens penningproblem (1920; deutsch Das Geldproblem der Welt); Neuere monopolistische Tendenzen in Industrie und Handel (1927); Währungsstabilisierung als Weltproblem (1928); The downfall of the gold standard (1936; deutsch Der Zusammenbruch der Goldwährung).