Значение слова "BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND: GUILLAUMEAFFÄRE" найдено в 1 источнике

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND: GUILLAUMEAFFÄRE

найдено в "Universal-Lexicon"

Bundesrepublik Deutschland: Guillaume-Affäre
 
Am 25. April 1974 gab die Bundesanwaltschaft bekannt, dass im Bundeskanzleramt ein enger Mitarbeiter des Bundeskanzlers Willy Brandt festgenommen worden sei, weil er im Verdacht stand, Spionage für die DDR betrieben zu haben. Günter Guillaume war, wie Bundesjustizminister Jahn in der Debatte des Bundestages berichtete, 1956 angeblich als Flüchtling in die Bundesrepublik gekommen. Er war jedoch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und Offizier der Nationalen Volksarmee.Seit diesem Zeitpunkt hatte er nachrichtendienstlich gearbeitet und war im Wesentlichen auf die Parteiarbeit der SPD angesetzt worden. 1970 war er in das Bundeskanzleramt gekommen und hatte dort seit 1972 im Kanzlerbüro die Parteitermine des Bundeskanzlers zu organisieren sowie den Schriftverkehr mit Parteigliederungen und Mitgliedern zu führen.
 
Während sich Bundeskanzler Brandt tief betroffen und menschlich enttäuscht zeigte, forderte die Opposition die Untersuchung des Falles und Aufklärung über die Hintergründe. Brandt übernahm am 6. Mai 1974 in einem Schreiben an Bundespräsident Gustav Heinemann persönlich die Verantwortung für die Fahrlässigkeiten im Zusammenhang mit der Guillaume-Affäre und erklärte seinen Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers. Die SPD nominierte den bisherigen Bundesfinanzminister Helmut Schmidt, der am 16. Mai 1974 vom Bundestag zum Kanzler gewählt wurde.
 
Guillaume und seine Frau wurden Ende 1975 wegen schweren Landesverrates zu 13 bzw. 8 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurden 1981 in die DDR abgeschoben.


T: 28