Badakhshan
[badax'ʃaːn], Gebiet im Nordosten Afghanistans, zwischen Hindukusch und oberem Amudarja, 47 403 km2, 521 000 Einwohner, von Tadschiken und Usbeken bewohnt, Hauptstadt ist Faizabad.Das stark zerschnittene Gebirgsland dient überwiegend nomadischer Viehhaltung (Schafe, Ziegen), nur die Täler, besonders das des Kokcha, werden durch Bewässerungsfeldbau genutzt; nennenswert ist auch das Töpfer- und Weberhandwerk. Badakhshan hat neben Steinsalz, Gold und Eisen das größte Lapislazulivorkommen der Erde. - Badakhshan, lange Zeit ein unabhängiges Kleinreich am Unterlauf des Oxus (heute Amudarja) mit der Hauptstadt Faizabad, dessen Herrscher sich auf die Abkunft von Alexander dem Großen beriefen, wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von Afghanistan und Russland erobert und zwischen beiden Ländern geteilt. Durch Badakhshan führte ein Zweig der auch von Marco Polo benutzten alten Seidenstraße.
Literatur:
J.-H. Grevemeyer: Herrschaft, Raub u. Gegenseitigkeit. Die polit. Gesch. B.s 1500-1883 (1982).