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BEWEGUNG

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Bewegung: übersetzung

Beförderung; Verschiebung; Transport; Positionsänderung; Translokation; politische Bewegung; Fortbewegung; Regung

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Be|we|gung [bə've:gʊŋ], die; -, -en:
1. das Bewegen, Sichbewegen; Veränderung der Lage, Stellung:
er machte eine rasche, abwehrende Bewegung [mit der Hand]; seine Bewegungen waren geschmeidig, flink.
Zus.: Abwärtsbewegung, Armbewegung, Beinbewegung, Drehbewegung, Kopfbewegung, Reflexbewegung, Rückwärtsbewegung.
2. <ohne Plural> inneres Ergriffensein, Erregtsein:
sie versuchte, ihre Bewegung zu verbergen.
Syn.: Betroffenheit, Ergriffenheit, Erschütterung, Rührung.
3. gemeinsames geistiges, politisches, weltanschauliches o.ä. Bestreben einer Gruppe und diese Gruppe selbst:
sich einer politischen Bewegung anschließen.
Syn.: Initiative.
Zus.: Arbeiterbewegung, Frauenbewegung, Freiheitsbewegung, Friedensbewegung, Gewerkschaftsbewegung, Jugendbewegung, Massenbewegung, Ökologiebewegung, Protestbewegung, Reformbewegung, Studentenbewegung, Widerstandsbewegung.

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Be|we|gung 〈f. 20
1. Lage-, Ortsveränderung (Kreis\Bewegung, Pendel\Bewegung, Vorwärts\Bewegung)
2. Geste
3. geistiges od. weltanschaul. Bestreben mehrerer od. einer Masse (Arbeiter\Bewegung, Freiheits\Bewegung)
4. 〈fig.〉 Rührung, innere Anteilnahme, Ergriffenheit
● alle Hebel, Himmel und Hölle in \Bewegung setzen 〈fig.〉 alles Erdenkliche versuchen, vollen Einsatz zeigen ● sich seine (innere) \Bewegung nicht anmerken lassen; sich einer \Bewegung anschließen; sich \Bewegung machen sich körperlich (zur Erhaltung der Gesundheit) bewegen, spazieren gehen, körperlich arbeitenanmutige, eckige, geschmeidige, unbeholfene \Bewegungen haben (von Personen od. Tieren); (gleichförmig) beschleunigte \Bewegung (beim freien Fall); eine hastige, unbedachte, unvorsichtige \Bewegung machen; (tiefe) innere \Bewegung; künstlerische, literarische, politische, religiöse \Bewegung; du hast zu wenig \Bewegung ● jeder war in emsiger, geschäftiger \Bewegung; (körperliche) \Bewegung in frischer Luft; ich werde ihn schon in \Bewegung bringen! 〈fig.; umg.〉 ich werde schon dafür sorgen, dass er etwas arbeitet, hilft, tut; etwas in \Bewegung bringen, setzen 〈fig.〉 etwas anregen u. vorantreiben; sich in \Bewegung setzen sich zu bewegen beginnen, in Gang kommen, vorwärtsgehen, -fahren; der Zug setzte sich in \Bewegung; er wies ihn mit einer \Bewegung der Hand, des Kopfes zurück; seine Stimme zitterte vor (innerer) \Bewegung; er konnte vor tiefer \Bewegung nicht sprechen

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Be|we|gung , die; -, -en [mhd. bewegunge]:
1.
a) das [Sich]bewegen von jmdm. durch Veränderung der Lage, Stellung, Haltung:
eine ruckartige B.;
ihre -en sind elegant, geschmeidig, plump;
sie machte eine ungeduldige, abwehrende B. [mit der Hand];
mit einer unwilligen B. reagieren;
Ü ich habe alles in B. gesetzt (alles unternommen, versucht), um diese historische Aufnahme zu bekommen;
b) das [Sich]bewegen von etw.:
die gleichmäßig beschleunigte B. eines fallenden Steins;
B. durch Treibriemen übertragen;
B. in Wärme umsetzen;
der Bau erfordert die B. großer Erdmassen;
der Arzt verordnete ihm viel B. in frischer Luft;
eine Maschine in B. setzen;
alles geriet in B.;
die ganze Stadt war in B. (viele Menschen waren auf der Straße);
wir werden ihn schon in B. bringen, halten (wir werden dafür sorgen, dass er etwas tut);
der Zug setzte sich in B. (begann sich in eine Richtung zu bewegen).
2. inneres Bewegtsein, innere Bewegtheit, Ergriffenheit, Rührung, Erregung:
er konnte seine [innere] B. nicht verbergen.
3.
a) politisch, historisch bedeutendes gemeinsames (geistiges od. weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe:
die liberale B. des 19. Jahrhunderts;
b) größere Anzahl von Menschen, die sich zur Durchsetzung eines gemeinsamen [politischen] Zieles zusammengeschlossen haben:
die verschiedenen revolutionären -en schlossen sich zusammen.

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Bewegung,
 
1) Biologie: die passive oder aktive Orts- oder Lageveränderung eines Organismus oder von Teilen eines Organismus. Unter passiver Bewegung versteht man alle Ortsveränderungen von Organismen, die ohne Eigenleistung unter Ausnutzung von Umweltenergie erfolgen, z. B. Samenverbreitung durch Wind, Wasser oder Tiere (Allochorie), Schwebe- und Segelflug von Vögeln. Die aktive Bewegung umfasst Lage- beziehungsweise Ortsveränderungen, bei denen der Organismus die benötigte Energie selbst aufbringt. Die Fähigkeit zur aktiven Bewegung dient - neben anderen - oft als Kriterium, um Leben von unbelebter Natur zu unterscheiden. Funktionell unterscheidet man: intrazelluläre Bewegung, amöboide Bewegung, Bewegung durch Wimpern und Geißeln, Muskelbewegung.
 
Bei intrazellulärer Bewegung werden Zellbestandteile verlagert oder die Zellen verformt. Die Chromosomenbewegung bei der Zellteilung wird über eine Verkürzung beziehungsweise Verlängerung der Spindelfasern (Mikrotubuli) durch Synthese oder Abbau von Tubulin bewirkt. Verlagerungen anderer Zellbestandteile und die Verformung von Zellen beruhen auf Systemen kontraktiler Proteine, z. B. dem Actin-Myosin-System, das auch der Verkürzung von Muskelfibrillen dient. Kontraktile Proteine sind auch an der amöboiden Bewegung beteiligt, z. B. bei Amöben, Schleimpilzen, bei undifferenzierten Zellen von Embryonen und den »Wanderzellen« vieler Tiere, zu denen auch die weißen Blutkörperchen des Menschen gehören. Sie sind auch die Grundlage für die Bewegung durch die von Mikrotubuli gestützten Wimpern und Geißeln von Bakterien, Algen, männlichen Geschlechtszellen vieler Pflanzen und Tiere, der meisten Protozoen, vieler im Wasser lebender Tiere und von Gewebezellen mit Transportfunktion, z. B. den Nierenkanälchen des Menschen. Organbewegungen kommen bei Pflanzen und Tieren vor. Die höheren Pflanzen sind zu freier Ortsbewegung nicht fähig. Umso wichtiger sind die gerichteten (Orientierungsbewegungen) und ungerichteten Bewegungen. Dazu gehören neben Turgorbewegung (z. B. der Schließzellen) die Wachstumsbewegung (z. B. der Keimblätter, Sprosse und Wurzeln). Wird die Richtung der Orientierungsbewegung durch einen steuernden Außenfaktor (z. B. Licht, Schwerkraft, chemische Einwirkung) bestimmt, spricht man von Tropismus, wird sie lediglich durch die Struktur des reagierenden Organs (z. B. Gelenkbildungen) bedingt, spricht man von Nastie. Organbewegungen vielzelliger Tiere beruhen auf Muskelbewegungen. Hier sind die kontraktilen Proteine Actin und Myosin in meist vielzelligen Muskeln zu Fibrillen vereint, die bei gleich geordneter Lage der Myosin- und Actinfilamente quer gestreift sind. Bei Wirbeltieren werden glatte und quergestreifte Muskeln ausgebildet; die letzteren sind leistungsfähiger und kontrahieren schneller, sie werden willkürlich oder durch Reflexe gesteuert, während die glatte Muskulatur z. B. der Eingeweide und Gefäßwände unwillkürlich, d. h. über das autonome Nervensystem, zur Kontraktion gebracht wird. In den Verdauungsorganen sowie bei Tieren mit Hautmuskelschlauch (z. B. Regenwurm) wirkt die Muskulatur gegen den Druck des umschlossenen Magen-Darm-Inhalts beziehungsweise der Körperflüssigkeit. Bei Tieren mit festen Skeletten greifen zwei oder mehrere Muskeln antagonistisch an jedem beweglichen Skelettteil an und ermöglichen Bewegungen der Glieder und damit die verschiedenen Formen der Fortbewegung (Schwimmen, Schreiten, Laufen, Klettern, Fliegen). Bei der Fortbewegung (Lokomotion) spielt die durch Sinnesorgane gesteuerte Orientierung der Bewegung eine wesentliche Rolle (Taxien).
 
 2) Mathematik: Kongruẹnzabbildung, besondere Form der Affinität, eine eineindeutige Abbildung des n -dimensionalen Raums auf sich, bei der alle Längen erhalten bleiben; Bild und Original sind kongruent. Die Bewegung in der Ebene sind: Spiegelungen an einer Geraden (Achsenspiegelungen) oder einem Punkt (Punktspiegelungen), Translationen (Parallelverschiebungen), Drehungen um einen Punkt sowie Schubspiegelungen. Jede Bewegung in der Ebene lässt sich durch das Hintereinanderausführen von höchstens drei Achsenspiegelungen zusammensetzen. Man unterscheidet die eigentlichen Bewegungen, die den Umlaufsinn einer Figur nicht verändern, z. B. die Translationen, von den uneigentlichen Bewegungen, z. B. den Achsenspiegelungen. Die Bewegungen im Raum sind: Translationen, Drehungen um eine Gerade, Spiegelungen an einer Ebene, Inversionen an einem Punkt und alle daraus zusammengesetzten Abbildungen. Versteht man als Verknüpfung das Hintereinanderausführen zweier Bewegungen, so bildet die Menge aller Bewegungen bezüglich dieser Verknüpfung eine Gruppe.
 
 3) Musik: das Fortschreiten einer Melodie oder Einzelstimme. Beim mehrstimmigen Satz unterscheidet man die Gegenbewegung, die Seitenbewegung und die Parallelbewegung (Parallelen) der Stimmen.
 
 4) Philosophie: Als Veränderung, Werden ist Bewegung Grunderscheinung einer Welt, in der sich alles verändert (lateinisch ens mobile »bewegtes Sein«; Gegensatz: ewiges, unveränderliches Sein). Der Bewegungsbegriff fasst Mannigfaltiges als Eines. Bewegung stellt einen Zusammenhang dar, innerhalb dessen der Übergang von einem bestehenden Zustand in einen anderen abläuft. Solchem Wechsel liegt etwas zugrunde, das Bewegung erfährt, verschiedene Bestimmungen durchläuft, sich selbst aber erhalten bleibt. Bewegung ist eine Art Zusammenschluss zweier Naturen, einer wirklichen und einer möglichen. Das Wesen eines bewegten Seienden liegt darin, dass es sich durch Bewegung verwirklicht. Indem es sich bewegt, wachsen Anfang und Ende zusammen, die gegenwärtige Wirklichkeit als Ursprung und ein möglicher Zustand als in der Zukunft stehendes Ziel. Das Wesen der Bewegung ist die Bewegung des Wesens (F. Kaulbach). In der Begriffsgeschichte sind fünf Lehrmeinungen bedeutsam: die vom quantitativ-mechanischen Mehren/Mindern, vom qualitativ-eidetischen Wandel, von der dialektischen Bewegung, vom organischen Wachstum und das Theorem vom paradox-aporetischen Schein (Zenon von Elea). Manche Arten der Bewegung, ob stetig oder sprunghaft, ob in Kreisen, linear oder gleich einer Spirale, sind Vorbild systembildender Vorstellungen in Naturphilosophie und Geschichtsphilosophie.
 
Literatur:
 
F. Kaulbach: Der philosoph. Begriff der B. (1965).
 
 5) Physik: die Änderung des Zustandes physikalischer Systeme, insbesondere die Ortsveränderung eines Körpers in Bezug auf einen anderen Körper oder auch ein durch andere Körper festgelegtes und als ruhend angenommenes Bezugssystem (Relativbewegung). Ohne Angabe des Bezugssystems ist jede Beschreibung von Bewegung physikalisch inhaltslos. Bewegt sich z. B. ein Mensch auf einem fahrenden Schiff, so ist seine Bewegung relativ zum Schiff eine andere als relativ zur Erde. Streng genommen ist also jede Bewegung eine Relativbewegung; von absoluter Bewegung oder absoluter Ruhe kann nicht gesprochen werden (Relativitätstheorie). - Die Beschreibung einer Bewegung erfolgt durch die Bewegungslehre oder Kinematik, wenn von der Ursache der Bewegung (d. h. von den Kräften, die auf den sich bewegenden Körper einwirken) abgesehen wird, andernfalls durch die Dynamik.
 
Bei der ebenen Bewegung liegt die Bahn des bewegten Körpers in einer Ebene; ist dies nicht der Fall, so hat man es mit einer räumlichen Bewegung zu tun. Bei der gleichförmigen Bewegung werden in gleichen Zeitabschnitten gleiche Strecken zurückgelegt, d. h. die Geschwindigkeit des Körpers ist konstant. Im Gegensatz dazu tritt bei einer ungleichförmigen Bewegung eine Beschleunigung auf, die speziell bei einer gleichförmig-beschleunigten Bewegung konstant ist. Eine gleichförmige Bewegung ergibt in einem Bewegungsdiagramm (bei dem auf der waagerechten Achse die Zeit, auf der senkrechten Achse der zurückgelegte Weg aufgetragen wird) eine Gerade, eine ungleichförmige Bewegung eine gekrümmte Kurve ; die Geschwindigkeit der Bewegung ist hierin gleich der Steigung der Kurve. Bei einer geradlinigen Bewegung behält der Geschwindigkeitsvektor ständig seine Richtung bei, während dies bei einer krummlinigen Bewegung (z. B. bei einer mit konstanter Winkelgeschwindigkeit erfolgenden gleichförmigen Kreisbewegung) nicht der Fall ist; bei dieser sind daher immer Beschleunigungen wirksam, die in jedem Bahnpunkt senkrecht zur Bahntangente gerichtet sind. Bewegen sich die einzelnen Punkte des Körpers so auf parallelen Geraden, dass in gleichen Zeitabschnitten gleiche Strecken zurückgelegt werden, so handelt es sich um eine fortschreitende Bewegung (Translation). Behält ein einzelner Punkt oder eine Gerade des Körpers seine feste Lage im Raum bei, während die anderen Punkte konzentrische Kreise um diesen Punkt oder die Gerade beschreiben, so spricht man von einer Drehbewegung (Rotation). Jede Bewegung eines Körpers, z. B. das Abrollen eines Rades oder die Bewegung eines Planeten, kann aus Translations- und Rotationsbewegung zusammengesetzt werden. Eine periodische Bewegung liegt vor, wenn der Körper nach einem bestimmten Zeitabschnitt immer wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt und der gleiche Bewegungsvorgang sich anschließend wiederholt (z. B. bei der Schwingung eines Pendels oder bei der Bewegung der Planeten).
 

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Be|we|gung, die; -, -en [mhd. bewegunge]: 1. a) das [Sich]bewegen durch Veränderung der Lage, Stellung, Haltung: eine ruckartige B.; ihre -en sind elegant, geschmeidig, plump; sie machte eine ungeduldige, abwehrende B. [mit der Hand]; Rita Franke hielt hinter dem Rücken eine Hand mit der anderen fest, so konnte sie keine verräterische B. machen (Loest, Pistole 139); eine Maschine in B. setzen; mit einer unwilligen B. reagieren; Ü Nachdem ich ... begriffen hatte, was angerichtet worden war, hatte ich alles in B. gesetzt (alles unternommen, versucht), um das Tonband ... zu bekommen (W. Brandt, Begegnungen 159); b) das [Sich]bewegen: die gleichmäßig beschleunigte B. eines fallenden Steins; der Bau erfordert die B. großer Erdmassen; B. durch Treibriemen übertragen; B. in Wärme umsetzen; der Arzt verordnete ihm viel B. in frischer Luft; bevor Bodo sich noch umständlich herbeilassen kann, ... entsteht B. im Lokal (Frischmuth, Herrin 62); alles geriet in B.; die ganze Stadt war in B. (viele Menschen waren auf der Straße); wir werden ihn schon in B. bringen, halten (wir werden dafür sorgen, dass er etwas tut); der Zug setzte sich in B. (begann sich in eine Richtung zu bewegen). 2. inneres Bewegtsein, innere Bewegtheit, Ergriffenheit, Rührung, Erregung: er konnte seine [innere] B. nicht verbergen. 3. a) politisch, historisch bedeutendes gemeinsames (geistiges od. weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe: die liberale B. des 19. Jahrhunderts; Jede B., jede Revolution verspricht heute ..., mehr Güter zur Verteilung zu bringen (Gruhl, Planet 100); b) größere Anzahl von Menschen, die sich zur Durchsetzung eines gemeinsamen [politischen] Zieles zusammengeschlossen haben: verschiedene -en zur Befreiung des Staates bekämpften sich.


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