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DEUTSCHLAND NACH DEM KRIEG: MÜNCHNER MINISTERPRÄSIDENTENKONFERENZ

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Deutschland nach dem Krieg: Münchner Ministerpräsidentenkonferenz
 
In Ost und West waren deutsche Politiker in den ersten Nachkriegsjahren bemüht, miteinander im Gespräch zu bleiben und der drohenden Teilung Deutschlands entgegenzuwirken. Jakob Kaiser, der Vorsitzende der CDU in der Sowjetzone, hatte im März 1947 in der interzonalen Arbeitsgemeinschaft von CDU und CSU durchgesetzt, dass aus allen Zonen die Führungsgremien der Parteien eingeladen werden sollten, um in Form einer ständigen Konferenz die Vorstufe zu einer parlamentarischen Vertretung des ganzen deutschen Volkes zu schaffen. Diese Initiative wurde in den Parteien der Westzonen positiv aufgenommen, scheiterte aber am Widerstand des SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher, der eine Konferenz mit der SED ablehnte, solange die SPD in der sowjetischen Zone nicht wieder zugelassen war. Jetzt nahmen die Ministerpräsidenten der Länder den Gedanken einer gesamtdeutschen Vertretung auf. Der bayerische Ministerpräsident Hans Ehard (CSU) lud zu einer Zusammenkunft aller Länderregierungschefs für den 6. und 7. Juni 1947 nach München ein.Nach seiner Meinung mussten sich, solange es keine Instanz für Gesamtdeutschland gab, die Ministerpräsidenten als »Treuhänder des deutschen Volkes« betrachten. Die Teilnahme der Ministerpräsidenten aus der sowjetischen Zone war zunächst unsicher. Als sie dann doch zur Vorbesprechung am Abend des 5. Juni eintrafen, beanstandeten sie, dass bereits eine feste Tagesordnung vorlag. Da ihre Änderungswünsche nur zum Teil Berücksichtigung fanden, reisten sie wieder ab, bevor die Konferenz begonnen hatte.
 
Das Scheitern dieses einzigen Versuchs, mithilfe einer gesamtdeutschen Konferenz die Spaltung Deutschlands zu verhindern, hatte mehrere Ursachen, die alle bereits im Vorfeld des Treffens lagen: Auf Betreiben Schumachers hatten die Regierungschefs der britischen Zone sich darauf geeinigt, dass die Konferenz sich nicht mit rein politischen Themen befassen dürfe. Auch Frankreich hatte den Ministerpräsidenten seiner Zone zur Auflage gemacht, dass nur wirtschaftliche Themen behandelt werden dürften. Auf der anderen Seite waren die Ministerpräsidenten der sowjetischen Zone auf Drängen Ulbrichts mit der bindenden Weisung versehen worden, »als Tagesordnungspunkt den Antrag auf Bildung einer deutschen Zentralverwaltung durch Verständigung der demokratischen deutschen Parteien und Gewerkschaften zur Schaffung eines deutschen Einheitsstaates zu stellen und im Fall einer Ablehnung sofort die Konferenz zu verlassen«.


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