[englisch kə'həʊkjə], bedeutendstes Sakral- und Handelszentrum der prähistorischen Mississippikultur nahe East Saint Louis, Illinois, USA; bewohnt von 700 bis 1600 n. Chr. In der Blütezeit von Cahokia (um 1100) betrug die Bevölkerungszahl etwa 40 000 Menschen. Erhalten geblieben sind bis heute, wenn auch in erodiertem Zustand, die Basen von 120 Erdpyramiden; darunter die größte Erdpyramide Amerikas, der Monks Mound (benannt nach einem später auf ihm errichteten Trappistenkloster) mit 230 × 330 m Grundfläche und einer in vier Stufen ansteigenden Höhe von über 30 m. Auf den gestuften Pyramiden von Cahokia standen Tempel, Ratsversammlungshäuser und die Wohnstätten der Führungsschicht, die den Fernhandel in Händen hielt und die sakral-politische Ordnung beherrschte. Die kulturelle Ausstrahlung von Cahokia erstreckte sich v. a. nach Westen in das mittlere Präriegebiet, erfasste aber auch den gesamten Mittelwesten. Natürliche Kommunikationswege waren die Flüsse, die in der Umgebung in den Mississippi einmündeten.