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ANGEBOT: WIRTSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN

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Angebot: Wirtschaftliche Grundlagen
 
Die auf dem Markt angebotene Menge eines Gutes hängt im Wesentlichen von dem dafür erzielbaren Preis in Relation zu den Produktionskosten ab. Bei relativ hohen Preisen bieten Unternehmen in der Regel mehr von einem Gut an als bei niedrigen, wobei der Preisspielraum der Anbieter nach unten durch die Produktionskosten begrenzt ist. Werden die Angebotsmengen der einzelnen Firmen zusammengefasst, so erhält man das Marktangebot. Wie errechnet sich nun die Angebotsfunktion, die die zu verschiedenen Preisen angebotenen Mengen darstellt?
 
 Annahmen des Modells
 
Die Wirtschaftstheorie unterstellt, dass Unternehmen ihren Gewinn maximieren und die jeweils gewinnmaximale Menge zum Verkauf anbieten (Gewinnmaximierung). Für die Ableitung der Angebotsfunktion eines Unternehmens werden folgende vereinfachenden Annahmen getroffen: Die einzelne Firma hat keinen Einfluss auf den erzielbaren Absatzpreis. Sie produziert also als Mengenanpasser bzw. Preisnehmer unter der Marktform der vollständigen Konkurrenz. Die Firma erstellt ein Gut (Einproduktunternehmen) und verwendet dafür die beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital (z.B. die nötigen Gebäude und Maschinen). Der Arbeitslohn und der Zinssatz für das eingesetzte Kapital (z. B. Miete für Gebäude und Maschinen) sind konstant. Vereinfachend wird auch angenommen, dass der Kapitaleinsatz nicht erhöht werden kann (konstante Kapazitäten) und dass die produzierten Güter sofort verkauft werden (keine Lagerbestände). Der zu maximierende Gewinn des Unternehmens errechnet sich als Verkaufserlös abzüglich der Produktionskosten. Die Erlösfunktion gibt an, wie groß bei alternativen Verkaufsmengen der erzielbare Umsatz ist. Der Erlös (Verkaufserlös) ergibt sich dabei als Produkt aus Preis und Absatzmenge. Die Kostenfunktion beschreibt den Zusammenhang zwischen Ausbringungsmenge und den mit ihren Preisen (Faktorpreisen) bewerteten Einsatzmengen der Produktionsfaktoren. Die Kosten (Produktionskosten) werden dabei unterteilt in fixe und variable Kosten. Um eine Kostenfunktion zu erhalten, sind bestimmte Annahmen über die Produktionsfunktion notwendig, wobei eine ertragsgesetzliche Produktionsfunktion mit zunächst steigenden und dann abnehmenden Ertragszuwächsen unterstellt wird.
 
 Angebot eines Unternehmens bei vollständiger Konkurrenz
 
Wie sich mathematisch zeigen lässt, gilt für das Gewinnmaximum: Der Gewinn ist am größten, wenn so viel produziert wird, dass die Kosten einer zusätzlichen Einheit (Grenzkosten) gerade dem Erlös einer zusätzlichen Einheit (Grenzerlös) entsprechen, wobei der Grenzerlös mit dem erzielbaren Preis identisch ist. Zur Verdeutlichung: Ist der Preis höher als die Grenzkosten, so kann die Firma den Gewinn steigern, indem sie die Produktion erhöht. Ist der Preis niedriger als die Grenzkosten, kann die Firma den Gewinn erhöhen, indem sie die Produktion verringert. Nach der Bedingung für das Gewinnmaximum (Grenzkosten-Preis-Regel) ist daher die Angebotsfunktion eines Unternehmens identisch mit einem Teil ihrer Grenzkostenfunktion. Langfristig wird die Firma nur produzieren, wenn der Preis mindestens die gesamten Durchschnittskosten (Stückkosten) deckt (langfristige Angebotsfunktion). Kurzfristig bietet sie auch dann an, wenn mindestens die variablen Durchschnittskosten gedeckt sind (kurzfristige Angebotsfunktion). Anders formuliert: Da die Kosten für Gebäude und Maschinen ohnehin anfallen, wird produziert, wenn mindestens die zusätzlichen Kosten der Produktion (z. B. Rohstoffe, Gehälter) gedeckt sind. Liegt der Preis oberhalb der variablen Durchschnittskosten, ist zusätzlich ein Teil der Fixkosten gedeckt. Genauer: Die kurzfristige Angebotsfunktion eines Unternehmens entspricht dem aufsteigenden Ast seiner Grenzkostenkurve vom Minimum der variablen Stückkosten an bis zum Minimum der gesamten Stückkosten. Die langfristige Angebotsfunktion entspricht dem aufsteigenden Ast der Grenzkostenkurve vom Minimum der gesamten Stückkosten an. Langfristig betrachtet sind Kapitaleinsatz, Lohn- und Zinssatz natürlich nicht konstant. Wenn sie sich ändern, verschiebt sich die Grenzkostenkurve und damit auch die Angebotskurve. Die Kurve des Marktangebots ergibt sich aus der Zusammenfassung der individuellen Angebotskurven der Unternehmen. Die Angebotsmenge ändert sich gleichläufig mit dem Angebotspreis: Steigenden Preisen sind wachsende Mengen zugeordnet. Dieses Angebotsgesetz kann damit begründet werden, dass ein steigender Preis die schon anbietenden Unternehmen veranlasst, ihre Produktion auszudehnen, sowie neue Anbieter die Produktion aufzunehmen, für die beim alten Preis die Produktion nicht kostendeckend war. Ursachen für Verschiebungen der Angebotskurve sind u. a. Preisänderungen bei den Produktionsfaktoren oder Produktivitätserhöhungen durch technischen Fortschritt. Eine Rechtsverschiebung (Linksverschiebung) der Angebotskurve bedeutet, dass die Anbieter insgesamt zu den jeweiligen Preisen mehr (weniger) verkaufen wollen.


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