Bạlkh
[-ç], Bạlch, auch Wazirabạd [-z-], Stadt in Nordafghanistan, nahe Mazar-e Sharif, etwa 3 000 Einwohner. Balkh, in der Antike als Bạktra (auch Zariạspa) Hauptstadt Baktriens, später Ort eines buddhistischen Wallfahrtsheiligtums, seit dem frühen Mittelalter Sitz eines nestorianischen Erzbischofs, gewann nach der arabischen Eroberung (642) neue Bedeutung unter den Abbasiden (Ruinen der No-Gumbad-Moschee, 9.Jahrhundert, mit zum Teil gut erhaltenem Stuckdekor) und den Samaniden; es erlitt große Zerstörungen durch die Mongolen unter Dschingis Khan (ausgedehntes Ruinenfeld beim heutigen Balkh). Später durch Timur erobert, unter dessen Nachfolgern (Timuriden) es zu neuer Blüte gelangte: Mausoleum (1462) des Sufiheiligen Abu Nasr Parsa (»grüne Moschee«). Balkh lag an der Seidenstraße und war seit der Dynastie der Kushana ein bedeutender Handelsplatz; nach einer Choleraepidemie im 19. Jahrhundert verödet.