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DEPOTFUNDE

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Depotfunde
 
[de'po-], Deponierungen, vorgeschichtliche Ansammlungen von Gegenständen aus Stein, Bernstein, Bronze, Eisen, Edelmetall oder Holz, die im Erdboden, in Mooren, Quellen u. a. verborgen wurden, auch Hort- oder Verwahrungsfunde genannt. Depotfunde sind in wechselndem Umfang aus allen prähistorischen Perioden und frühen Hochkulturen bekannt, besonders aus der Bronze- und der Urnenfelderzeit.Tongefäßdeponierungen, ursprünglich zumeist mit Inhalt, kennt man v. a. aus der Jungsteinzeit und der Eisenzeit Skandinaviens. Bronzezeitliche Depotfunde umfassen häufig Rohmetall in Form von Barren oder Altmetall. Ein Depotfund kann Hunderte von gleichförmigen oder verschiedenartigen Fundstücken umfassen. Einzeln verborgene Gegenstände, v. a. Waffen und Edelmetallstücke, werden als Einstückdeponierungen bezeichnet. Skandinavische Moordepotfunde der Eisenzeit bestehen gelegentlich aus Wagen (Dejbjerg) oder Teilen davon, auch aus hochseetüchtigen Schiffen einschließlich Ausrüstung und Waffen der Bootsmannschaft (Hjortspring).
 
Deponierungen sind in erster Linie kultisch-religiös bestimmt; mit in Betracht zu ziehen ist die Selbstausstattung für das Jenseits. Selten handelt es sich um reine Schatzverstecke. Die Ansicht der älteren Forschung, dass zeitstufengleiche Depotfunde kriegerischer Ereignisse anzeigen, ist überholt. Als Deponierende kommen sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinschaften infrage. Da man sich der in den Depotfunden enthaltenen Gegenstände in der Regel gleichzeitig entäußerte, sind Depotfunde besonders für die relative Chronologie wichtig. Darüber hinaus vermitteln sie wesentliche Erkenntnisse zu den vorgeschichtlichen religiösen Bräuchen, zum Umfang der Metallgewinnung und zum Sozialgefüge. Eine Unterscheidung zwischen Depotfunden und »Opferfunden« ist sachlich nicht zu begründen. Eine Untergruppe der Depotfunde stellen die Flussfunde dar. Reine Münzschatzfunde werden nicht zu den Depotfunden gerechnet.
 
Literatur:
 
M. Rech: Studien zu D. der Trichterbecher- u. Einzelgrabkultur des Nordens (1979);
 W. A. von Brunn in: Berichte der Römisch-German. Kommission, Bd. 61 (1980).


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