FEUERMELDER

Feuermelder, selbsttätige. Selbsttätige Feuerlöscheinrichtungen sind in Bd. 3, S. 793, behandelt. Diese gewähren eine große Sicherheit gegen Ausbreitung von Bränden, sind aber in der Anlage teuer, erfordern sehr reines Betriebswasser, können schwer auf Wirksamkeit geprüft werden und verursachen bei. ausbrechenden Bränden nicht selten einen größeren Wasserschaden, weil sich nicht nur die über dem Feuerherd befindlichen Brausen öffnen, sondern auch eine Anzahl benachbarter infolge der aufzeigenden heißen Gase. Man zieht deshalb vielfach die in der Anlage erheblich billigeren, selbsttätigen Feuermelder vor, von denen die Fig. 1–3 eine bewährte und in Theatern, Museen, Büchereien, Warenhäusern und -lagern und in Fabriken viel angewendete Ausführung von Oskar Schöppe in Leipzig geben.

In Fig.2 ist d eine durchbrochene Schutzplatte für den wärmeempfindlichen, an dem Gußkörper a verschraubten Metallstreifen b, welcher in der Mitte der Wölbung ein kleines Platinplättchen trägt. Diesem gegenüber befindet sich die Platinspitze einer in dem Porzellankörper i drehbaren Schraube e, deren Kopf einen Zeiger für die auf f angebrachte Skala besitzt, wodurch die Einstellung des Melders für Temperaturen von 10÷100° C ermöglicht wird. Streifen b ist mit dem einen, Schraube e mit dem anderen Pol einer[196] Schwachstromleitung verbunden. Bei einer Temperaturerhöhung im Raum biegt sich Streifen b durch, es findet, sobald dessen Mitte die Spitze der Schraube e berührt, Stromschluß statt und es ertönt an beliebiger Stelle, Tor- oder Feuerwache der Fabrik oder des Ortes, das Alarmsignal, wobei zugleich bei entsprechender Einrichtung der Raum angegeben wird, in welchem Feuer ausgebrochen ist. Der Apparat ist einfach und arbeitet sehr sicher, läßt sich überall anbringen und leicht auf seine Wirksamkeit prüfen entweder durch Einstellen des Zeigers auf Raumtemperatur oder durch Anbringung eines Druckknopfes mit Klingel. Er wirkt auch bei Verstaubung, da die Platinspitze die Staubschicht durchdringt. Auch für Trockenkammern ist der Melder gut verwendbar, um das Ueberschreiten der zulässigen Höchsttemperatur anzuzeigen.

Lüdicke.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.

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