Dithering
[engl. to dither »schwanken«, »zittern«] das, (Streuraster), ein Verfahren, mit dem bei Bildern rein rechnerisch zusätzliche Graustufen oder Farben erzeugt (also simuliert) werden, um kontinuierliche Übergänge zu schaffen. Dazu werden die Bildpunkte (Pixel) an den Übergangsstellen leicht umgeordnet, einige fallen weg, evtl. kommen neue Bildpunkte hinzu.
Das Dithering nutzt die Wahrnehmungsweise des menschlichen Auges aus, dass bei sehr kleinen Abständen bestimmte nebeneinander gestellte Farbpunkte nicht mehr als einzelne Farben, sondern als Mischfarben empfunden werden (dies ist z. B. die Grundlage der Kunstrichtung des Pointillismus). Werden als Farben nur Schwarz und Weiß verwendet, so entsteht für den Betrachter die Wahrnehmung einer Graufläche.
Technisch kann das Dithering folgendermaßen ablaufen: Das zu verändernde Bild wird von der linken oberen Ecke bis zur rechten unteren Ecke zeilenweise vom Programm abgefahren; dabei untersucht das Programm Einheiten von z. B. 2 × 2 Pixeln (diese »Rastergröße« lässt sich u. U. voreinstellen) und stellt den mittleren Grauwert fest (wenn es um Schwarz-Weiß-Bilder geht, bei Farbbildern entsprechend den mittleren Farbton). Je nachdem, ob dieser Wert über oder unter einer Vergleichsschwelle (im Programm fest vorgegeben) liegt, wird der gesamten Rastereinheit entweder die Farbe Schwarz oder Weiß zugewiesen (bzw.ein bestimmter Farbton). Anschließend rückt das Programm um ein Pixel weiter und nimmt dieselbe Untersuchung/Umwandlung vor. Auf diese Weise beeinflusst jede Stelle die nächste, und am Ende ist das gesamte Bild »gedithert«.
Es gibt andere Dithering-Verfahren, bei denen z. B. die Rastereinheiten vergrößert werden und innerhalb des Rasters eine Umverteilung der Pixel vorgenommen wird. In einem 4 × 4-Raster etwa können 17 verschiedene Graustufen (die Zahl der Graustufen errechnet sich aus der Zahl der Punkte in der Matrix plus 1) erzeugt werden. Um keine unerwünschten Muster (Streifen, Wellen usw.) entstehen zu lassen, werden bei manchen Dithering-Verfahren Algorithmen verwendet, welche die Rasterpunkte nach einem Zufallsprinzip verteilen.
Das Farb-Dithering ist zusätzlich abhängig vom Ausgabegerät, denn Drucker und Bildschirm verwenden unterschiedliche Farbmodelle (CMYK bzw. RGB). Dithering wird auch zur Farbreduktion eingesetzt.
Die Schwarz-Weiß- oder Farbverteilung eines Bildes wirkt zwar nach dem Dithering ruhiger oder angenehmer, das Verfahren hat aber generell einige Nachteile:
- die Auflösung eines geditherten Bildes verschlechtert sich,
- die Bilgröße kann daher nur noch in engen Grenzen verändert werden,
- Bildkontrast und Bildhelligkeit sind praktisch nicht mehr variierbar,
- die Bilddatei lässt sich kaum noch komprimieren.