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BESCHNEIDUNG DER FRAU.

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Beschneidung der Frau.
 
Der landläufige Begriff Beschneidung der Frau oder weibliche Beschneidung verbirgt den wahren Charakter einer grausamen rituellen Verstümmelung des Kitzlers und oftmals der Schamlippen sowie des gesamten Scheideneinganges. Die Beschneidung der Mädchen wird im Alter zwischen sieben Tagen und vierzehn Jahren, meist jedoch im Alter von vier bis acht Jahren vorgenommen.
 
Bei der harmlosesten Art der Beschneidung, der sunnitischen Beschneidung, wird nur der äußere Teil des Kitzlers beim kleinen Mädchen abgetrennt, diese Form der Beschneidung der Frau wird jedoch relativ selten angewandt. Dagegen handelt es sich bei der am weitesten verbreiteten Methode der Beschneidung um einen wesentlich einschneidenderen Eingriff: Der äußere Teil des Kitzlers und die kleinen Schamlippen werden ganz oder teilweise amputiert. Bei der schlimmsten Beschneidungsform, der pharaonischen Beschneidung, werden sowohl der Kitzler als auch die kleinen und die großen Schamlippen amputiert, danach wird fast die ganze Scheidenöffnung mit Seide oder Darmsaiten zugenäht oder mit Dornen geheftet, sodass nur noch eine winzige Öffnung für das Urinieren und die Monatsblutung bleibt. Im Allgemeinen erfolgen diese Operationen ohne Betäubung und unter völlig unhygienischen Bedingungen, Instrumente sind Rasierklingen, Messer, Glasscherben, Holzstückchen, Dornen und stumpfe Scheren.Gegen Infektionen sollen Öl, Akazienharz und Kräuter helfen. Die Heilung wird beschleunigt, indem man den Mädchen 40 Tage lang die Beine von der Hüfte bis zu den Knöcheln zusammenbindet, damit sie sich nicht bewegen können.
 
Obwohl viele Mädchen an diesem Eingriff verbluten und auch etwa die Hälfte aller bei Geburten auftretenden Todesfälle auf diese Verstümmelung der gesamten Vulva zurückzuführen ist, halten viele afrikanische Völker an ihrer Jahrtausende alten Tradition fest. Die Gesellschaft verlangt die Beschneidung, weil nur sie »Ansehen und Ehre, Reinheit und Anstand« eines Mädchens sicherstellt. Männern garantiert die Beschneidung ihrer Frau Jungfräulichkeit vor und Treue in der Ehe. Wenn Mütter ihre Mädchen beschneiden lassen, tun sie es in bester Absicht.
 
Solche rituellen Verstümmelungen gibt es praktisch im gesamten mittleren Gürtel Afrikas, von Äthiopien und Kenia im Osten bis zur Elfenbeinküste im Westen - zunehmend aber auch in europäischen Ländern, insbesondere in Frankreich und Großbritannien. Aber der Widerstand gegen diese Praktiken wächst. Er kommt von Ärzten, Hebammen und Frauenverbänden. In 26 afrikanischen Ländern gibt es bereits »Komitees gegen traditionelle Praktiken, die die Gesundheit von Frauen und Kindern schädigen«. Mit Erziehungs- und Aufklärungsmaßnahmen, aber auch durch Einflussnahme in der Politik versuchen die Komitees, gegen diese für uns barbarische Tradition anzugehen. So ist in anderen europäischen Ländern wie Norwegen, Frankreich und der Schweiz und seit Sommer 1996 auch in Ägypten die Beschneidung von Frauen und Mädchen bereits strafbar, während in Deutschland bisher noch keinerlei gesetzliche Regelungen vorgesehen sind.


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