At-Taif,
Oasenstadt in Saudi-Arabien, 1 700 m über dem Meeresspiegel, im Hochland des südlichen Hidjas östlich von Mekka, 400 000 Einwohner; Obstbau; Gewinnung von Rosenwasser und Honig; aufgrund des auch im Sommer angenehmen Gebirgsklimas seit etwa 1970 Ausflugs- und Erholungsort; lebhafter Basar; modernes Geschäftsleben (hat das traditionelle Handwerk weitgehend verdrängt); Straßenknotenpunkt.
Stadtbild:
Taif ist Sommersitz der saudi-arabischen Regierung mit pompösen Bauten im Regierungsviertel.Die alten Stadtpalais mit ihren geschnitzten Balkonen und Türen wurden zum Teil durch pseudoarabische Bauten ersetzt.
Im Vertrag von Taif (20. 5. 1934; war als Freundschaftsvertrag jeweils nach 20 Jahren zu erneuern) verzichtete der damalige Staat Jemen zugunsten von Saudi-Arabien auf die Landschaft Asir; Saudi-Arabien erkannte die Unabhängigkeit von Jemen an. - Mit dem Abkommen von Taif (22. 10. 1989; unterzeichnet von 59 libanesischen Abgeordneten) wurde eine neue politische Grundordnung in Libanon vereinbart und Syrien (bei Abzug seiner Truppen) offiziell zu dessen Schutzmacht erklärt. Das Abkommen wurde in der libanesischen Verfassungsreform vom August 1990 verankert (v. a. größeres Gleichgewicht zwischen Christen und Muslimen: weniger Vollmachten für den maronitischen Staatspräsidenten und Stärkung des sunnitischen Ministerpräsidenten; Proporz im Parlament, je 54 Abgeordnete; Auflösung der Milizen) und trug wesentlich zur Beendigung des Bürgerkriegs in Libanon bei.