Dynamotheorie,
jede auf magnetohydrodynamischen Vorstellungen (Magnetohydrodynamik) basierende physikalische Theorie zur Erklärung des Auftretens von Magnetfeldern und Magnetfeldschwankungen in und auf der Erde und anderen Himmelskörpern sowie in der interstellaren Materie. Entsprechend der Wirkungsweise selbsterregter Gleichstromgeneratoren (Dynamos) rufen geladene Materieströme beim Durchqueren eines Magnetfeldes durch Induktion elektrische Ströme hervor, die ihrerseits Magnetfelder erzeugen, sodass bei geeignetem Strömungsverlauf ein Aufschaukeln des Vorganges eintritt und messbare Magnetfeldstärken auftreten. Auf diese Weise wird nach der Dynamotheorie von W. Elsasser das erdmagnetische Feld durch starke elektrische Ströme im Erdinnern (in etwa 3 000 km Tiefe) erzeugt. Seine Säkularvariation entsteht durch langsame Verlagerungen und Stromstärkeschwankungen dieses Dynamosystems.