Значение слова "BORDEAUXWEINE" найдено в 1 источнике

BORDEAUXWEINE

найдено в "Universal-Lexicon"

Bordeauxweine
 
[bɔr'do-], französische Qualitätsweine aus dem Anbaugebiet Bordeaux im Département Gironde, auch Bordelais genannt. Das Bordelais hat mildes ozeanisches Klima, ist aber durch Waldungen vor den salzhaltigen Winden vom Atlantik geschützt; es ist das größte Qualitätsweinbaugebiet der Erde mit rd. 113 000 ha Rebfläche (zu 80 % Appellations contrôlées, lieferten 20 % aller A.-C.-Weine) und einer jährlichen Gesamtproduktion von (1998) 6 Mio. hl Wein (etwa 2,4 Mio. hl wurden exportiert). Rotweine werden v. a. beiderseits der Gironde (v. a. Médoc) und am Nordufer der Dordogne (Saint-Émilion, Pomerol) erzeugt, Weißweine v. a. zwischen Garonne und Dordogne (Entre-Deux-Mers) und südlich von Bordeaux (v. a. Graves). Jeder Bordeauxwein besteht aus mehreren Rebsorten; die typischen Bordeauxreben sind für Rotweine Cabernet-Sauvignon, Cabernet franc, Merlot und Malbec, für Weißweine, die weitgehend trocken ausgebaut werden, Sauvignon, Muscadelle, Sémillon und Ugni blanc; für die süßen weißen Bordeauxweine (Sauternes, Barsac) werden für beste Qualitäten nur edelfaule Beeren verwendet (Auslesecharakter).Die Mischung der Rebsorten ist geschmacksprägend und daher Geheimnis der Weingüter (Châteaux) und 12 500 Winzer; sie macht die Vielseitigkeit und Harmonie der Bordeauxweine aus. Rote Bordeauxweine sind die berühmtesten und teuersten Rotweine der Erde. Die meisten Bordeauxweine kommen jedoch unter der allgemeinen Klassifizierung »Bordeaux« (60 % der weißen, 35 % der roten Bordeauxweine), die etwas gehaltvolleren (ein Grad Alkohol mehr) als »Bordeaux Supérieur« (rd. 25 % der roten Bordeauxweine) auf den Markt. Für die höheren Qualitäten gibt es rd. 50 größere regionale und kleine lokale A.-C.-Gebiete. Einfache Bordeauxweine sind jung trinkbar, höher klassifizierte entfalten ihre Harmonie und Fülle meist erst nach jahrelanger Lagerung (zunächst im Holzfass, später auf der Flasche). 1855 wurden erstmals Qualitätsklassifizierungen für Spitzenweine durchgeführt, und zwar für die des Médoc und die von Sauternes; später folgten ähnliche für weitere Gebiete.
 
Im Mittelalter in Frankreich selbst kaum beachtet, verdanken die Bordeauxweine ihre Wertschätzung und den hohen Exportanteil v. a. der 300-jährigen Zugehörigkeit Aquitaniens zur englischen Krone.
 
Literatur:
 
P. Roudié: Le vignoble bordelais (Toulouse 1973);
 H.-G. Woschek u. H. Duiker: Die großen Weine von Bordeaux (a. d. Niederländ., 1976).
 


T: 26