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AGNES, S. (1)

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1S. Agnes, V. M. (21. Jan.) A. d. Lat. Agnus = Lamm; al. a. d. Griech. ἀγνòς = rein, lauter etc. – Die hl. Agnes war zu Rom von vornehmen, reichen christlichen Eltern geboren, und zeichnete sich in der allerfrühesten Jugend durch Gottesfurcht und kindliche Frömmigkeit aus. Schon als Kind machte sie das Gelübde ewiger Keuschheit, das sie auch in der Folge auf das Gewissenhafteste erfüllte. Als sie einst in ihrem dreizehnten Jahre aus der Schule nach Hause ging, sah sie der Sohn des Stadtpräfekten Symphronins. Bei dem Anblicke ihrer Anmuth und Schönheit ward er von der heftigsten Neigung entzündet und ließ nun kein Mittel unversucht, sie zur Gemahlin zu erhalten. Allein alle seine Bemühungen waren vergeblich, da sie seine Anträge würdevoll und mit der Erklärung zurückwies, sie sei schon mit einem Andern verlobt. Der Stadtpräfekt Symphronins war um seinen liebekranken Sohn nicht wenig besorgt, weßhalb es ihn freute zu hören, ihr Verlobter sei Christus und sie selbst eine Christin. Doch was er auch immer anwenden mochte, sie von ihrem göttlichen Bräutigame abwendig zu machen, es steigerte nur ihre Liebe zu ihm, und den Muth, für ihn zu sterben. Der Herr verließ auch seine keusche Braut nicht in der Bitterkeit der Angst und Trübsal, die nun über sie kam. Als nämlich der schamlose Mensch sie entblößt in ein Buhlhaus führen ließ, um sie daselbst dem Falle auszusetzen, wuchsen ihre Haare derart zu einer Fülle heran, daß sie sich ganz damit bedecken konnte; auch brachte ihr ein Engel ein köstliches Gewand vom Himmel und umgab sie mit himmlischem Glanze, so daß es Niemand wagte, sich ihr zu nahen. Der Sohn des Präfekten wollte trotz der Abmahnungen der Uebrigen in ihre Wohnung dringen; aber wie er sein Vorhaben ausführen wollte, wurde er durch göttliche Macht todt zu Boden gestreckt. Auf einen Scheiterhaufen geworfen, blieb sie mitten in den Flammen unversehrt und lobte Gott laut für den Schutz, den er ihr angedeihen ließ. Als auf ihr Gebet der todte Wüstling wieder zum Leben erwachte, und dieser laut und öffentlich den Christengott als den allein wahren pries, die Götzen aber als eitel und nichtig erklärte, da verlangten die Götzenpriester den Tod der »Zauberin«, wie sie Agnes nannten, worauf sie dann in ihrem 13.Lebensjahre enthauptet wurde um das Jahr 304 oder 305 n. Chr. Sie wurde von ihren frommen Eltern auf einem Acker begraben, der ihnen gehörte, und der außerhalb der Stadt an der nomentanischen Straße lag. Zur Zeit Constantins des Großen wurde auf ihrem Grabe eine Kirche erbaut, die später verschönert wurde und heutzutage noch als Cardinalstitel besteht. Jedes Jahr werden in dieser Kirche am Feste der hl. Agnes zwei Lämmer geweiht, aus deren Wolle die Pallien gemacht werden, die der Papst weihet und den Erzbischöfen oder privilegirten Bischöfen zusendet als Zeichen ihrer Würde. Entsprechend ihrem Namen (Agnus = Lamm) und ihrer hl. Unschuld, ist das Lamm ihr Attribut und befindet sich auf Kirchenbildern neben ihr abgebildet. Margaretha von Eyk malte die Heilige, wie sie, gleichsam als weidendes Lamm, auf grüner Wiese wandelt, um so ihre Jungfräulichkeit anzudeuten. Nach einer Legende des Hermann von Fritzlar führte der Papst einst einen unkeuschen Mönch zum Bilde der hl. Agnes, dessen bloßer Anblick ihn für immer mit reinster Keuschheit erfüllte. Die hl. Agnes ist das Vorbild aller Gottesbräute, das Sinnbild der fleckenlosen Unschuld, die Patronin der Keuschheit. Im Orden der Trinitarier ist die hl. Agnes Hauptpatronin, und wird in demselben am 28. Jan. das Fest ihrer »Erscheinung« gefeiert, da sie an diesem Tage dem Papst Innocenz III. während der hl. Messe erschien und sofort der Orden von ihm bestätigt wurde. Auch in der allgemeinen Kirche wird am 28. Jan. das Andenken an die hl. Agnes nochmals begangen (im röm. Brevier heißt es da: S. Agnetis secundo), und zwar zur Erinnerung daran, daßsie ihren Eltern, die bei ihrem Grabe immer wachten, einmal zur Nachtszeit erschien und ihnen sagte, sie sollten über ihren Tod nicht trauern, indem sie bei ihrem göttlichen Bräutigame im Himmel selig lebe, sowie auch daran, daß bei ihrem Grabe die noch heidnische Tochter des Kaisers Constantin, Namens Constantia, von ihrer unheilbaren Wunde geheilt wurde, wornach sie dann mit vielen Anderen aus der Familie des Kaisers die hl. Taufe verlangte und empfing.




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