Breitscheid,
Rudolf, Politiker, * Köln 2. 11. 1874, ✝ KZ Buchenwald 24. 8. 1944; 1905-10 Geschäftsführer des Handelsvertragsvereins, 1903-08 Mitglied der »Freisinnigen Vereinigung«, gründete 1908 mit T. Barth und H. von Gerlach die »Demokratische Vereinigung«, schloss sich jedoch 1912 der SPD, 1917 der USPD an. Im Sinne der USPD gab er die Wochenzeitung »Der Sozialist« heraus. Von November 1919 bis Januar 1920 war er preußischer Innenminister, seit 1920 Mitglied des Reichstags. Nach der Verschmelzung der USPD mit der SPD (1922) trat Breitscheid als außenpolitischer Sprecher der SPD hervor und unterstützte die Locarnopolitik G. Stresemanns. 1923-33 war er einer der Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Reichstag, 1926-30 Mitglied der deutschen Völkerbundkommission. 1933 ging er über die Schweiz nach Frankreich (Paris) ins Exil. 1940 lieferte ihn das mit Deutschland zusammenarbeitende Vichy-Regime an die Gestapo aus.