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DÄNISCHE KUNST.

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dänische Kunst.: übersetzung

dänische Kunst.
 
Die aus vorchristlicher Zeit (bis etwa 1000 n. Chr.) stammenden Funde auf dänischem Boden gehören zur germanischen Kunst. Im Mittelalter war die dänische Kunst zunächst von Deutschland (Dome zu Lund, Ribe, Viborg), dann von Frankreich beeinflusst (Dom von Roskilde, Zisterzienserkirche von Sorø). Ab etwa 1160 wurde Backstein bevorzugtes Baumaterial (Kirchen von Ringsted und Kalundborg). Die Baukunst der späteren Gotik (Marienkirche in Helsingborg, 13. Jahrhundert; Knudskirche in Odense, 13. Jahrhundert ff.; Peterskirche in Malmö, 1300-46; Sankt Olaf in Helsingør, 1521 geweiht) entspricht stilistisch der norddeutschen Backsteingotik. Der die Plastik bestimmende deutsche Einfluss erreichte seinen Höhepunkt mit der Tätigkeit von B.Notke für Århus (Hochaltar des Doms, 1479 vollendet) und C. Berg für Odense (Altar für die Franziskanerkirche, 1517-22). Baukunst und Plastik der Renaissance standen unter deutschem und niederländischem Einfluss (Schloss Kronborg in Helsingør, 1574-85; Schloss Frederiksborg, 1602-20; Schloss Rosenborg, 1610-26, und Börse, 1619-40, in Kopenhagen). Der Barock setzte mit dem Ausbau Kopenhagens als Festungsstadt ein. 1732-40 entstand Schloss Christiansborg (1794 abgebrannt, wieder aufgebaut), an dessen Ausstattung N. Eigtved beteiligt war, nach dessen Plänen weitgehend das Stadtviertel Amalienborg erbaut wurde. C. F. Harsdorff (Kolonnaden am Amalienborgplatz, 1795) und C. F. Hansen (Frauenkirche, 1811-29) prägten die Stadt mit klassizistischen Bauten. Die Skulpturen des Bildhauers B. Thorvaldsen gehören zu den Hauptwerken des europäischen Klassizismus. Die eigenständigsten Leistungen auf dem Gebiet der Malerei erbrachten im 18. Jahrhundert N. Abildgaard und J. Juel. Zwischen 1780 und 1800 war die Blütezeit des Kopenhagener Porzellans. Um 1800 zog die Kopenhagener Akademie viele Deutsche an (J. A. Carstens, P. O. Runge, C. D. Friedrich, F. Kersting). Mit C. W. Eckersberg begann das »goldene Zeitalter« der dänischen Malerei, repräsentiert durch C. Købke, C. A. Jensen, C. Hansen und J. T. Lundby. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts traten v. a. V. Hammershøi sowie P. S. Krøyer hervor, der wie M. Ancher in der Künstlerkolonie Skagen arbeitete. Neue Wege in der Baukunst suchten M. Nyrop (Neues Rathaus in Kopenhagen, 1892-1905), P. V. Jensen-Klint (Grundtvig-Kirche in Kopenhagen, 1921-26). J. Skovgaard war um eine Erneuerung der religiösen Monumentalmalerei bemüht (Fresken im Dom zu Viborg, 1901-06). J. F. Willumsen arbeitete unter dem Einfluss der französischen Symbolisten. Besonders als Lehrer bedeutend waren P. H. K. Zahrtmann und sein Schüler H. Giersing. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangten die dänische Architektur sowie das dänische Kunsthandwerk mit Möbeln, Silber- und Edelstahlgeräten in hervorragendem Design internationalen Rang. Neben den Architekten A. Jacobsen (Rathaus in Rødovre, 1955/56) und J. Utzon (Opernhaus in Sydney, 1956-73) wirkten die Bildhauer R. Jacobsen und H. Heerup sowie die Maler F. W. C. Freddie, R. Mortensen, C.-H. Pedersen und A. Jorn. Pedersen und Jorn waren 1948 Mitbegründer der Gruppe Cobra. Mit den verschiedenen neueren zeitgenössischen Kunstrichtungen setzten sich u. a. die Bildhauer Jørgen Haugen Sørensen (* 1934), Hein Heinsen (* 1935), Eva Sørensen (*1940) und Bjørn Nørgaard (* 1947) sowie die Maler Poul Janus-Ipsen (* 1936), Hans C. Rylander (*1939), Stig Brøgger (* 1941), Anders Kierkegaard (* 1946) und P. Kierkegaard, der internationale Anerkennung fand, auseinander. - Ähnlich wie in den anderen westeuropäischen Ländern reagierten die Künstler Dänemarks in den 1980er-Jahren auf die bis dahin dominierenden Kunstrichtungen Conceptart und Minimalismus mit einer am Sinnlichen orientierten Malerei. Ende der 80er-Jahre gaben die meisten Künstler die gestische Malerei wieder auf und entwickelten jeweils eigene Kunstformen. Künstler wie Claus Carstensen (* 1955), Peter Bonde (* 1958), Erik A. Frandsen (* 1957), Søren Ulrik Thomsen (* 1956) und Elisabeth Toubro (* 1956) formulieren in komplexen Bild-Material-Installationen eine erweiterte Auffassung von Skulptur und Malerei, deren Ikonographie von der individuellen Mythologie bis zum politischen Statement reicht. Mit eher traditionellen Methoden und Mitteln arbeiten Künstler wie Ane Mette Ruge (* 1955), Michael Kvium (* 1955) oder Nina Sten-Knudsen (* 1957), die in fotograf. und malerischen Inszenierungen, oder Vibeke Glarbo (* 1946) und Øivind Nygård (* 1948), die in plastischen Werken in Beton oder Polyester die heutigen Bedingungen ästhetischer Wahrnehmung von Welt ausloten. - In der Architektur wurde die Tradition A. Jacobsens von Hans Dissing und Otto Weitling, die 1979 sein Büro übernahmen, weitergeführt; ihnen gelang ein beispielhaftes Konzept mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf (1976-86). Die Bauten in Dänemark selbst stehen in der Tradition der klassischen Moderne, wobei Maß und Proportion gewahrt bleiben, Entwürfe der jüngeren Generationen zeigen auch postmoderne Elemente (Bauausstellung in Odense, 1989). Farbige Stahlstützen für das überkragende Flachdach akzentuieren das Hauptgebäude der Kaas Staalbyg in Pandrup (Amt Nordjütland) von Arne Kjaer und Claus Kristensen (1976), abgesetzte weiße Ränder die sonst dunkelfarbigen Holzhäuser der Feriensiedlung Ebeltoft von Knud Friis und Elmar Moltke (1987/88). Der überwiegend als Kirchenbauarchitekt tätige Otto von Spreckelsen gewann mit seinem kühnen Projekt 1983 den Architekturwettbewerb und baute die Grande Arche in Paris-La Défense, deren Vollendung er nicht mehr erlebte, da er 1987 als 58-Jähriger starb.
 
Literatur:
 
V. Poulsen: Dän. Maler (a. d. Dän., 54.-73. Tsd. 1961);
 H. Madsen: Kirkekunst i Danmark, 3 Bde. (Odense 1964-65);
 T. Faber: Neue dän. Architektur (a. d. Dän., 1968);
 
Dansk Kunsthistorie. Billedkunst og skulptur, hg. v. V. Poulsen u. a., 4 Bde. (Kopenhagen 1972-74);
 
L'âge d'or de la peinture danoise. 1800-1850, Ausst.-Kat. (Paris 1984);
 
»Wo liegt Dänemark?« Tendenzen u. Strömungen zeitgenöss. d. K., bearb. v. A. Jürgensen, Ausst.-Kat. (1990);
 
Inferno, bearb. v. L. Gottlieb, Ausst.-Kat. (Kopenhagen 1993);
 
Dänemark!, bearb. v. J. Lange u. a., Ausst.-Kat. (1995).


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