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ANTIKE FESTSPIELE

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antike Festspiele,
 
öffentliche Wettkämpfe in der griechisch-römischen Antike (mindestens seit 800 v. Chr. bis 400 n. Chr.), die in enger Verbindung mit religiösen Festen zu Ehren von Göttern oder göttergleich verehrten Heroen, meistens in regelmäßigem Zyklus, veranstaltet wurden. Die angesehensten unter ihnen waren die panhellen. Spiele, die von allen griechischen Stadtstaaten anerkannt und beschickt wurden: die Olympischen Spiele, die Pythischen Spiele, die Isthmischen Spiele und die Nemeischen Spiele. Ein Wettkämpfer, dem es gelang, bei diesen vier großen Veranstaltungen zu siegen, erwarb den begehrten Titel eines Periodoniken (von griechisch periodos, »Umlauf«, zusammenfassende Bezeichnung für die vier Veranstaltungen). Im republikanischen Rom und später durch die römischen Kaiser wurde der Festkalender beträchtlich ausgeweitet. Einige der von den Kaisern gestifteten Spiele (z. B. »ludi Augustales« und »ludi Capitolini«) erlangten besondere Berühmtheit. Von großer Bedeutung und äußerer Pracht waren auch die Panathenäen in Athen (ab 566 v. Chr. alle 4 Jahre).
 
Im Lauf der Zeit entwickelte sich bei den antiken Festspielen, von einigen zeitlich und örtlich bedingten Besonderheiten abgesehen, ein Standardprogramm, das aus gymnastischen (d.h. athletischen), hippischen und - mit Ausnahme der Olympischen Spiele - auch musischen Wettbewerben bestand.
 
Gymnische Wettbewerbe wurden in folgenden Sportarten und Disziplinen ausgetragen: 1) Lauf. Am ältesten und populärsten war der Sprint über ein Stadion (= 600 Fuß). Die Länge dieser Strecke betrug wegen des regional unterschiedlichen Fußmaßes zwischen 167 m und etwa 192 m. Der Doppellauf (Diaulos) ging über 2 Stadien, der Langlauf (Dolichos) über maximal 24 Stadien. Der Waffenlauf (Hoplites) führte ebenfalls über 2 Stadien. - 2) Fünfkampf (Pentathlon). Er bestand aus den Disziplinen Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Stadionlauf und Ringen. - 3) Ringen. Hierbei handelte es sich um einen reinen Standkampf; wer dreimal zu Boden gebracht worden war, hatte verloren. - 4) Boxen. Hier gab es wie beim Ringen keine Gewichtsklassen; man kannte weder Runden noch eine zeitliche Begrenzung; der Kampf wurde durch Aufgabe oder Kampfunfähigkeit entschieden. - 5) Pankration (Allkampf). Dieser enthielt Elemente des Boxens und Ringens; er begann als Standkampf, wurde aber meist am Boden weitergeführt; durch schmerzhafte Würge-, Dreh- und Klammergriffe versuchte man, den Gegner zur Aufgabe zu zwingen.
 
Die hippischen Wettbewerbe bestanden aus Wagenrennen mit Zwei- oder Viergespann über eine Strecke von 8-9 km und aus Pferderennen über 4 Stadien.
 
Die musischen Wettbewerbe fanden in den Disziplinen Musik, Dichtkunst, Tanz und Redekunst statt.
 
Bei fast allen antiken Festspielen gab es gesonderte Wettbewerbe für männliche Jugendliche; dagegen kannte man keine Frauenwettbewerbe im eigentlichen Sinn; vielfach war den Frauen sogar das Zuschauen verboten. In der Frühzeit nahmen allerdings in Sparta und Dodona Frauen an Spielen teil, was literarisch und durch archaische Statuetten von Läuferinnen aus Dodona (6. Jahrhundert v. Chr.) belegt ist.
 
Literatur:
 
I. Weiler: Der Sport bei den Völkern der Alten Welt (1981);
 V. Olivová: Sport u. Spiele im Altertum (a. d. Engl., 1985).


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