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ABENDLÄNDISCHES SCHISMA: KIRCHENSPALTUNG

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Abendländisches Schisma: Kirchenspaltung
 
Die große abendländische Kirchenspaltung (Schisma) entstand, als sich das Papsttum nach über siebzigjährigem Aufenthalt im französischen Avignon anschickte, auf Dauer nach Rom zurückzukehren. Als Papst Gregor XI., der bereits 1377 seine Residenz nach Rom verlegt hatte, starb, wählten die anwesenden Kardinäle unter dem Druck einer bewaffneten Volksmenge, die lautstark die Wahl eines Italieners verlangte, am 8. April 1378 den Erzbischof von Bari als Urban VI. zum Papst.
 
Trotz der Umstände, die die Wahl begleitet hatten, fand der neue Papst zunächst durchaus Anerkennung. Erst als Urban seine Wähler durch sein schroffes und selbstherrliches Auftreten brüskierte, kündigten ihm vor allem die nicht-italienischen Kardinäle den Gehorsam auf, erklärten die Wahl für erzwungen und daher ungültig und wählten am 20. September in Fondi den Kardinal Robert von Genf als Klemens VII.zum Papst.
 
In dieser Situation war es verhängnisvoll, dass Kaiser Karl IV. bereits kurze Zeit nach der Wahl des Gegenpapstes verstarb, ohne klar Stellung in dem Konflikt beziehen zu können. Die in Italien weilende deutsche Gesandtschaft hatte sich, verschreckt durch die Weigerung Urbans, die kurz zuvor erfolgte Königswahl Wenzels zu bestätigen (approbieren), den oppositionellen Kardinälen zugewandt und Klemens als Papst anerkannt, der Unterstützung beim französischen König fand und schließlich, da ihm Rom verschlossen war, wieder in Avignon residierte. Obwohl der neue deutsche König Wenzel sich mit den vier rheinischen Kurfürsten für den »römischen« Papst Urban, der mittlerweile in der Approbationsfrage eingelenkt hatte, aussprach (Urbanbund) und dabei vom englischen König unterstützt wurde, hielten Frankreich und einige süddeutsche Reichsstände (vor allem Österreich) jedoch nach wie vor zu Klemens.
 
Das Schisma wurde auch nicht beendet, als die sich bekämpfenden Päpste starben, da in beiden Lagern jeweils neue Päpste gewählt wurden. Der Versuch des Konzils von Pisa (1409), das Schisma durch die Absetzung der rivalisierenden Päpste und die Neuwahl eines dritten Papstes, Alexander V., zu überwinden, scheiterte vor allem daran, dass der Nachfolger des inzwischen abgesetzten Königs Wenzel, König Ruprecht, dem Konzil die Anerkennung verweigerte. Die Spaltung wurde so noch weiter vertieft, da die Kirche nun sogar über drei Päpste verfügte, die sich mit ihrer jeweiligen Anhängerschaft unversöhnlich gegenüberstanden. Erst auf dem Konstanzer Konzil wurde 1417 mit der Wahl Martins V. das Schisma beendet.


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