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DIE KARTOFFEL

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Die Kartoffel: übersetzung

Die Kartoffel
 
Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist in Südamerika in den Hochlagen der Anden beheimatet. Die Spanier stießen als erste Europäer um 1526 auf dieses Grundnahrungsmittel der Indios und brachten bald darauf die Pflanze nach Europa. Die Kartoffel ist das raue Andenklima gewohnt und lässt sich somit auch in klimatisch weniger begünstigten Regionen Europas anbauen. Den Iren beispielsweise ermöglichte die Kartoffel in den Jahren der englischen Fremdherrschaft das Überleben. Da die Kartoffel zeitweise fast zum einzigen Nahrungsmittel geworden war, führten Missernten zu katastrophalen Hungersnöten, in deren Folge es zu massenweisen Auswanderungen nach Amerika kam, um dem Hungertod zu entrinnen.
 
 Die Kartoffelpflanze
 
Die Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum) ist die wichtigste Art aus der Gattung der in Südamerika beheimateten Nachtschattengewächse (Solanaceae), zu denen auch Tomaten, Physalis, Tabak und Paprika gehören. Die krautige Kartoffelpflanze mit kantigen Stängeln trägt unterbrochen gefiederte Blätter und weiße oder violette Blüten, aus denen sich grüne, kirschgroße Beerenfrüchte entwickeln, die das giftige Alkaloid Solanin enthalten. (Alkaloide sind Pflanzeninhaltsstoffe, die in geringsten Mengen bei Tieren und Menschen physiologisch hochaktiv wirken - meist als Gift oder Rauschgift - und dadurch Fressfeinde abhalten.) Die unterirdischen Pflanzenausläufer bilden Reservestoffe speichernde Knollen - die eigentlichen Kartoffeln.Die Kartoffel ist in der Natur als mehrjährige Pflanze anzutreffen, in Kultur wird sie einjährig gehalten. Beim Kartoffelanbau werden die Samen lediglich zu Zuchtzwecken verwendet, die Vermehrung hingegen erfolgt vegetativ, indem man Kartoffelknollen in der Erde austreiben lässt, wobei sich neue Pflanzen und vor allem neue Kartoffelknollen bilden. Während die südamerikanischen Kartoffelarten sogar frostresistent sind, benötigen die in Europa kultivierten Sorten kühl-gemäßigtes Klima und vertragen keine Staunässe. Durchlässige, sandig-lehmige Böden sind besonders geeignet. Hohe Temperaturen und lange Sonnenscheindauer sind aber eher schädlich. Die Kartoffeln werden in Deutschland nach dem Abklingen der Nachtfröste ab März oder April in Reihen ausgelegt und später, nach dem Keimen, mit Erde angehäufelt. Nach fünf Monaten haben die neu entwickelten Kartoffelknollen ihren maximalen Stärkegehalt erreicht und werden maschinell geerntet. Man unterscheidet hierbei zwischen Früh-, Mittel- und Spätkartoffeln.
 
 Die Inhaltsstoffe der Kartoffel
 
Kartoffeln liefern pro Flächeneinheit fast so viel Protein wie Getreide und die doppelte Menge an Kohlenhydraten. Die Kartoffelproteine enthalten viele für den Menschen essenzielle Aminosäuren und sind deswegen besonders wertvoll. Außerdem enthalten Kartoffeln Fette, Zucker, Spurenelemente und mehrere Vitamine, unter denen das Vitamin C dominiert. Diese Zusammensetzung macht die Kartoffel zu einem idealen Nahrungsmittel.
 
 Kartoffelkrankheiten
 
Die Kartoffelkrankheiten kamen erst lange nach der Einführung der Kartoffel nach Europa. Dies lag wohl hauptsächlich daran, dass es erst im 18. Jahrhundert große Kartoffelmonokulturen gab, in denen sich die aus Südamerika eingeschleppten Erreger verbreiten konnten. Die erste Krankheit, die in den 50er-Jahren des 18. Jahrhunderts Europa erreichte, war die Trockenfäule. Der Pilz Fusarium caeruleum befällt hierbei eingelagerte Kartoffeln und lässt sie austrocknen, schrumpfen und zu einer holzigen, ungenießbaren Masse werden. Von der Kräuselkrankheit wird erstmals in den 70er-Jahren des 18. Jahrhunderts berichtet. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch Blattläuse übertragen wird. Der Virus verlangsamt das Wachstum der Kartoffelpflanzen um bis zu 70 %. Der Schimmelpilz Botrytis cinerea ist für die 1795 in Irland erstmals aufgetretene Kartoffelkrankheit verantwortlich, die die Pflanze mit einem blaugrauen Geflecht überzieht und sie schrumpfen und austrocknen lässt. Die Schwarzfäule tauchte 1833 zum ersten Mal auf. Ihr Erreger befällt die ganze Pflanze: Im Juli werden die Blätter gelb und die Stängel schwarz, später folgt der Verfall der Knolle. Eingelagerte befallene Knollen können gesunde Kartoffeln anstecken. Im Juni 1845 kam eine weitere Kartoffelkrankheit auf der Isle of Wight auf: die Braunfäule (oder Krautfäule). Innerhalb weniger Wochen hatte sich diese von dem Pilz Phytophtora infestans hervorgerufene Krankheit über ganz Europa verbreitet und vernichtete fast die gesamte Ernte. Die Krankheit zeigt sich zuerst durch einige braun gewordene Pflanzen. Innerhalb einer Woche ist dann das ganze Feld betroffen, in der zweiten Woche werden die Pflanzen schwarz und beginnen übel zu riechen. Neben diesen durch Mikroorganismen verbreiteten Krankheiten gibt es auch sichtbare Schädlinge, wie beispielsweise den Kartoffelkäfer (auch Coloradokäfer genannt, Leptinotarsa decemlineata). Dieser gelbe Käfer mit zehn schwarzen Längsstreifen auf den Flügeldecken wurde 1877 aus Nordamerika (Colorado) nach Europa eingeschleppt. Larve und Käfer können ganze Kartoffelfelder völlig kahl fressen.
 
 Die Geschichte der Kartoffel
 
Ursprünglich stammen die Kartoffelpflanzen aus dem Hochland der Anden in Südamerika. Bei den Indianern der Nazca- und Mochekultur waren kultivierte Formen der Kartoffel die Hauptnahrungsquelle. Als die spanischen Eroberer 1526 unter F. Pizarro in die Anden eindrangen, trafen sie dort auf das Reich der Inka, die in den Tieflagen Mais und oberhalb von 2 500 Metern Kartoffeln anbauten. Die Spanier nannten die Kartoffelknollen »papas« (nach der Bezeichnung in der Ketschuasprache der Inka) und forderten zur Ernährung der Truppe Kartoffeln als Tributzahlungen von den Indios. Um 1555 gelangten die ersten Kartoffeln nach Spanien, auf die Kanarischen Inseln und nach England und von dort nach ganz Europa, wo sie zunächst als exotische Zier- und Heilpflanze angebaut wurden. Die älteste europäische Beschreibung der Pflanze wurde 1585 von J. T. Tabernaemontanus verfasst. Der englische Name der Kartoffel, »potato«, leitet sich vom spanischen Namen der Süßkartoffel, »batata« (Ipomoea batatas, zur Gattung der Windengewächse gehörig) ab, die mit der Kartoffel wenig gemein hat, aber etwas früher nach Europa gelangte und deren Name irrtümlich auf die eigentliche Kartoffel übertragen wurde. Die Italiener nannten die neue Frucht zuerst ebenfalls versehentlich »tartufolo«, was nichts anderes als Trüffel bedeutet (dieser sprachliche Irrtum verschwand recht bald, und heute heißt die Kartoffel im Italienischen »patata«). Das deutsche Wort »Kartoffel« stammt von der älteren italienischen Bezeichnung ab. In Frankreich wird die Kartoffel »pomme de terre« genannt, Apfel der Erde. Ähnliche Ausdrücke gibt es auch im Deutschen: »Erdapfel«, »Grundbirne« oder pfälzisch »Grumbeere« sind einige Beispiele. In Kontinentaleuropa und England konnte sich die Kartoffel nur langsam als Nahrungsmittel durchsetzen (die ersten Kartoffelfelder in Deutschland entstanden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Pfalz; 1756 ordnete Friedrich der Große den Anbau der Kartoffel in Brandenburg-Preußen an), doch in Irland war sie schon kurz nach ihrer Einführung das Hauptnahrungsmittel der einfachen Bevölkerung geworden. Die ersten in Westirland angepflanzten Kartoffeln stammten wahrscheinlich aus den Wracks der spanischen Armada und waren 1588 an die Küste angespült worden. Irland wurde zu dieser Zeit von den Engländern in Besitz genommen. Die von ihrem Land vertriebenen irischen Bauern konnten nur in wenig fruchtbare Gegenden ausweichen. Getreide ließ sich dort nicht anbauen, und so kam die Kartoffel gerade recht, um den Hunger zu stillen. Da die Kartoffel ursprünglich in großen Höhen zu Hause war, stellten karge Böden, niedrige Temperaturen oder ein trockenes Klima kein Problem dar. Im Notfall waren Anbau und Ernte auch ohne Werkzeuge, mit den bloßen Händen möglich. Auch eine aufwendige Weiterverarbeitung (im Gegensatz zum Dreschen, Mahlen, Backen bei Getreide) entfiel, Topf und Torffeuer reichten aus. Allerdings hatten Kartoffelmissernten jeweils schwere Hungersnöte zur Folge, wobei die Jahre mit Missernten häufiger wurden, da sich Kartoffelkrankheiten ausbreiteten.


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