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BARTÓK

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Bartók: übersetzung

Bạrtók
 
[ungarisch 'bɔrtoːk], Béla Viktor János, ungarischer Komponist und Pianist, * Nagy Szent Miklós (heute Sânnicolau Mare, Rumänien) 25. 3. 1881, ✝ New York 26. 9. 1945; studierte Klavier und Komposition in Preßburg und an der Musikakademie in Budapest (1899-1903), wo er 1907-34 Professor für Klavier war. Bartók, der zunächst als Pianist bekannt wurde, unternahm Konzertreisen durch Europa, die USA und Russland. Seinen Ruf als Komponist begründete 1903 die sinfonische Dichtung »Kossuth«. Seit 1905 sammelte er mit seinem Freund Z. Kodály Volkslieder, zunächst in Ungarn, dann auch bei den Rumänen, Slowaken, Serben und Kroaten, in der Ukraine, in Bulgarien, der Türkei und Nordafrika.1940 emigrierte er als Gegner des Faschismus in die USA; ein Forschungsauftrag der Columbia University in New York sicherte ihm ein bescheidenes Einkommen. Als Pianist und Komponist fand er hier nicht mehr die erhoffte Anerkennung.
 
Ganz im Geist der westeuropäischen Tradition erzogen und in seinen frühen Werken an J. Brahms orientiert, suchte Bartók zunächst Anregung bei R. Wagner, R. Strauss und F. Liszt, später bei C. Debussy. Entscheidend für die Ausprägung seiner Musiksprache aber war die Begegnung mit der ungarischen Volksmusik. Deren kompositorische Auswertung reicht von der Zufügung einer Begleitung zu volksmusikalischen Melodien bis zur völligen Integration des ungarischen Musikidioms in die eigene Komposition. In seinem klavierpädagogischen Werk »Mikrokosmos« gibt Bartók ein Kompendium seiner Kompositionstechnik, in dem jedes der 153 Stücke die Lösung eines bestimmten kompositorischen Problems bietet.
 
Das Schaffen Bartóks umfasst alle musikalischen Gattungen. Die sechs Streichquartette verteilen sich über die gesamte Schaffenszeit und spiegeln die verschiedenen Schaffensperioden wider: von der impressionistisch anmutenden Haltung des ersten, über die Betonung der rhythmisch-elementaren Seite des zweiten, zu dem konzentrierten Konstruktivismus des vierten, bis zur Glättung des sechsten Streichquartetts. In seinen letzten Werken verbinden sich Einflüsse der musikalischen Traditionen des 19. Jahrhunderts, des Impressionismus, der Zwölftontechnik mit Elementen der südosteuropäischen Volksmusik und fernöstlichen Klangformen.
 
Werke: Bühnenwerke: Herzog Blaubarts Burg (Oper in einem Akt, 1911, Uraufführung 1918); Der holzgeschnitzte Prinz (Ballett, 1914-16, Uraufführung 1917); Der wunderbare Mandarin (Ballett, 1918/19, Uraufführung 1926).
 
Orchesterwerke: 2 Suiten (beide 1905); Tanz-Suite (1923); Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta (1936); Divertimento für Streichorchester (1939); Konzert für Orchester (1943).
 
Konzerte: 3 Klavierkonzerte (1926, 1930/31, 1945); 2 Violinkonzerte (1907/08, Uraufführung 1958; 1937/38); Bratschenkonzert (1945).
 
Kammermusik: 6 Streichquartette (1908, 1917, 1927, 1928, 1934, 1939); 2 Sonaten für Violine und Klavier (1921, 1922); 2 Rhapsodien für Violine und Klavier (auch mit Orchester, 1928); 44 Duos für zwei Violinen (1931); Sonate für 2 Klaviere und Schlagzeug (auch mit Orchester, 1937); Contrasts (für Violine, Klarinette und Klavier, 1938); Sonate für Violine solo (1944).
 
Klavierwerke: 14 Bagatellen (1908); Für Kinder (1908, revidiert 1945, 85 Stücke nach ungarischen und slowakischen Liedern); Allegro barbaro (1911); 18 leichte Stücke (1913, zur gemeinsam mit A. Reschofsky geschaffenen Klavierschule); 7 rumänische Volkstänze (1915); 9 kleine Klavierstücke (1926); Klaviersonate (1926); Mikrokosmos (153 Stücke, 1926-37).
 
Vokalwerke: Lieder mit Klavier (1898 folgende); 4 alte ungarische Volkslieder für gemischten Chor (1912); Cantata profana (für Doppelchor, Soli und Orchester, 1930); Aus alten Zeiten (für dreistimmigen gemischten Chor, 1935).
 
Schriften: Die Volksmusik der Rumänen von Maramureş (1923); Das ungarische Volkslied (1924, deutsch 1925); Die Melodien der rumänischen Colinde (1935).
 
Ausgaben: B. Bartók. Ethnomusikologische Schrift, Faksimilenachdruck, herausgegeben von D. Dille (Budapest 1965 folgende); B. Bartók. Weg und Werk, Schriften und Briefe, herausgegeben von B. Szabolcsi (1972); B. Bartók. Briefe, herausgegeben von J. Demény, 2 Bände (aus dem Ungarischen, Budapest 1973).
 
Literatur:
 
J. Ujfalussy: B. B. (a. d. Ungar., Boston, Mass., 1972);
 G. Kroó: B.-Hb. (a. d. Ungar., Budapest 1974);
 
B. B. Sein Leben in Bilddokumenten, hg. v. F. Bónis (a. d. Ungar., Zürich 21981);
 
B. B. Zu Leben u. Werk, hg. v. F. Spangemacher (1982);
 J. Hunkemöller: B. B., Musik für Saiteninstrumente (1982);
 J. Takács: Erinnerungen an B. B. (Wien 1982);
 E. Lendvai: The workshop of B. and Kodály (Budapest 1983);
 B. Szabolcsi: B. B. (Neuausg. Leipzig 1985);
 T. A. Zieliński: B. (a. d. Poln., Neuausg. 1989);
 J. Székely: Mein Lehrer B. B. (a. d. Ungar., 1995).


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