Ẹnzo, König von Sardinien (seit 1239), * um 1220, ✝ Bologna 14. 3. 1272, ältester unehelicher Sohn des Stauferkaisers Friedrich II., heiratete 1238 Adelasia, die Erbin Sardiniens, auf das auch der Papst Anspruch erhob. 1239 von seinem Vater zum König von Sardinien, zum Generalvikar der Romagna und Generallegaten für ganz Italien ernannt, gewann er die Mark Ancona und das Herzogtum Spoleto für das Reich zurück und besiegte 1241 die genuesisch-päpstliche Flotte bei Meloria.Kurz nachdem er in zweiter Ehe eine Nichte von Ezzelino III. da Romano geheiratet hatte (die erste Ehe war 1243 vom Papst annulliert worden), wurde er bei einem seiner zahlreichen Kriegszüge gegen kaiserfeindliche Städte am 26. 5. 1249 von den Bolognesern gefangen genommen; in einem heute nach ihm benannten Palazzo hielten ihn diese bis zu seinem Tod in ehrenvoller Haft. Die Gestalt des unglücklichen Kaisersohnes, dessen Tapferkeit, Schönheit und Bildung gerühmt wurde, lebte als Idealbild staufischen Rittertums auch in der Literatur (»Canzoni de re Enzio« von G. Pascoli, 1909) weiter. - Enzio ist einer der ersten italienischen Lyriker, die in enger Anlehnung an die provenzalischen Troubadours Kanzonen und Sonette dichteten.
italienische Kurzform von → Enrico bzw. → Heinrich (Bedeutungszusammensetzung aus: »Haus« und »Herrscher«). Namensträger: Enzo Ferrari, italienischer Autofabrikant.