COURANTE

Courante

 

[ku'rãt; von französisch courir »laufen«] die, -/-n, französischer Gesellschaftstanz des 16./17. Jahrhunderts, erstmals 1515 in Paris erwähnt. Zunächst ein pantomimischer Werbetanz in raschem ⁶/₈-Takt, erlebte die Courante im Verlauf des 17. Jahrhunderts ihre Blütezeit als zeremonieller Schreittanz in mäßigem Tempo und galt in dieser Form als Lieblingstanz Ludwigs XIV.In der Instrumentalmusik begegnet die Courante erstmals 1549 in einer Lautentabulatur von P. Phalèse, fand um 1600 Eingang in englischen und deutschen Tanzmusiksammlungen und wurde (meist als Nachtanz der Allemande) bald ein fester Bestandteil der Solo- und Ensemblesuite. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts werden zwei Typen der Couranten unterschieden, deren gemeinsames Merkmal der punktierte Rhythmus und der ungerade Takt sind: die langsame französische Courante im ³/₂- oder ⁶/₄-Takt mit charakteristischer Akzentverschiebung und ausgeprägt kontrapunktische Setzweise (z. B. bei F. Couperin und J. S. Bach, »Englische Suiten«) und die schnelle italienische Corrente mit lebhafter, gleichmäßig »laufender« Bewegung im ³/₈- oder ³/₄-Takt (in dieser Form u. a. bei A. Corelli und J. S. Bach, »Französische Suiten« Nummer 2, 4, 5 und 6).