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AGRIPPINA, TOCHTER DES GERMANICUS

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Agrippina, Tochter des Germanicus, verband großen Verstand und ausgezeichnete Schönheit mit dem Hang zu jeder Ausschweifung und mit einem zügellosen, herrschsüchtigen Charakter. Sie wurde dreimal vermählt; das erste Mal mit Domitian Ahenobarbus, dem sie den nachmaligen Kaiser Nero gebar, das zweite Mal mit Crispus Passienus, der ein Redner und zweimal Bürgermeister in Rom gewesen war, den sie aber, um seine Güter ungestört sich aneignen zu dürfen, heimlich umbringen ließ; das dritte Mal mit Kaiser Claudius, der ihres Vaters Bruder und schon ziemlich alt war. Dieser wurde ganz von ihr unterjocht, und mußte sich es gefallen lassen, daß sie seine treuesten Diener abschaffte, und ihre Günstlinge an deren Stelle schob. Sie bot Alles auf, um ihrem Sohne Nero den Weg zum Kaiserthrone zu bahnen, und achtete so wenig auf die Prophezeihung, die ihr geworden war, (nämlich daß er sie werde umbringen lassen, sobald er zur Regierung gelange), daß sie in ihrem vermessenen Eifer ausrief: Immerhin mag er mich tödten, wenn er nur Kaiser wird! – Um ihm so schnell als möglich zu diesem Ziele zu verhelfen, vergiftete sie den alten schwachen Claudius, der zu lange für ihre Wünsche lebte, und der auf ihr Ansinnen Nero an Kindes Statt hatte annehmen müssen. Ihre Herrschsucht konnte sich aber nicht mit einer untergeordneten Rolle begnügen. Sie maßte sich die Zügel der Regierung an, und lenkte sie mit eben so vieler Gewandtheit als Despotie. Nero aber, eifersüchtig auf seine Rechte, duldete ihre Einmischungen nicht, und suchte sich ihrer zu entledigen. Mehrere Pläne, ihr das Leben zu rauben, waren fehl geschlagen; er ließ sie daher von gedungenen Mördern in ihrer eigenen Kammer erstechen.

A.



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