Brahm,
Otto, eigentlich O. Abrahamsohn, Literarhistoriker, Kritiker und Bühnenleiter, * Hamburg 5. 2. 1856, ✝ Berlin 28. 11. 1912; Schüler W. Scherers und Vorkämpfer des Realismus und Naturalismus im Theater (Uraufführungen beziehungsweise deutsche Erstaufführungen zahlreicher Werke von H.Ibsen, G. Hauptmann, A. Schnitzler), leitete in Berlin 1889-93 den von ihm mitgegründeten Verein »Freie Bühne« (1890/91 auch Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift), 1894-1904 das Deutsche Theater, seit 1904 das Lessingtheater. Brahm ist der Hauptbegründer des Bühnenrealismus.
Werke: Das deutsche Ritterdrama des 18. Jahrhunderts (1880); Schiller, 2 Bände (1888-92).
Ausgaben: Kritische Schriften, herausgegeben von P. Schlenther, 2 Bände (1913-15); Kritiken und Essays, herausgegeben von F. Martini (1964); Der Briefwechsel Arthur Schnitzler - O. Brahm, herausgegeben von O. Seidlin (Neuausgabe 1975).
Literatur:
O. Seidlin: Der Theaterkritiker O. B. (21978);
H. Claus: The theatre director O. B. (Ann Arbor, Mich., 1981).