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ÄGYPTISCHES REICH: PYRAMIDENZEIT, PHARAONEN

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Ägyptisches Reich: Pyramidenzeit, Pharaonen
 
Im ägyptischen Geschichtsdenken galt König Menes als Reichseiniger, der Ober- und Unterägypten zu einem gemeinsamen Staat verband (Reichseinigungszeit, um 3000 v. Chr.). Die Ereignisse der thinitischen Zeit (1. bis 2. Dynastie, bis etwa 2635) bleiben noch weitgehend im Dunkeln. Das sich der Thinitenzeit anschließende Alte Reich (3. bis 6. Dynastie, ca. 2635-2155) ist durch Denkmäler besser bekannt: Eindrucksvolle Zeugnisse dieser Zeit sind die Pyramiden. Die erste Pyramide ließ König Djoser für sich in Saqqara erbauen; als ihr Baumeister und als Erfinder der Steinbaukunst überhaupt galt den Ägyptern Imhotep, der in späterer Zeit als Gott verehrt wurde.
 
In der 4. Dynastie (ab 2570) erreichte der Bau von Pyramiden den Höhepunkt. Unter König Snofru wurden zwei Pyramiden in Dahschur und eine in Medum zum Bauabschluss geführt. Ferner wurden auf dem Wüstenplateau von Giza, nahe der Hauptstadt Memphis, drei Pyramiden errichtet. König Cheops ließ die mit fast 147 m höchste errichten. Noch heute ist es strittig, wie diese gewaltigen Steinmassen transportiert werden konnten, denn die Ägypter selbst haben über den Pyramidenbau keine Zeugnisse hinterlassen. Mit fast 144 m Höhe ist die Pyramide des Chephren nur geringfügig kleiner, an ihrer Spitze ist noch ein guter Teil der ursprünglichen Mantelung erhalten.Der hierarchische und zentralistische Staatsaufbau des Ägyptischen Reiches wird durch die Pyramiden symbolisiert. Die Könige der 5. Dynastie (ab 2450) nahmen Abschied vom monumentalen Pyramidenbau und ließen sich stattdessen kleinere Ziegelpyramiden als Grabbauten errichten. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf den Sonnenglauben, die Verehrung des Sonnengottes Re, dem sie Heiligtümer weihten. In dieser Zeit gewann der Totenkult um den Gott Osiris an Ansehen, und der letzte König der Dynastie, Unas, suchte einen Ausgleich zwischen dem Sonnenglauben und dem Totenkult in den Pyramidentexten, den Ritualtexten zum Begräbnis und zur Auferstehung des Königs. Sie gehören zu den ältesten religiösen Texten der Menschheit. In der 6. Dynastie blieb Ägypten ein perfekt funktionierender Beamtenstaat, der Denkmäler und Grabbauten in Fülle hervorbrachte. Doch in oder nach der langen Regierungszeit von Pepi II. zerfiel die Zentralgewalt; verschiedene kleine Königreiche bestanden nun für einige Jahrzehnte.
 
Die Gaufürsten Thebens (11. Dynastie, ab 2134) besiegten das in dieser Ersten Zwischenzeit dominierende Herrscherhaus von Herakleopolis (10. Dynastie) und einten das Land erneut. Um 2040 unter Mentuhotep II. begann das Zeitalter des Mittleren Reiches, das in der 12. Dynastie (ca. 1991-1785) eine Blüte erlebte. Bedeutende literarische Werke entstanden (»Die Geschichte des Sinuhe«). Die Sprache dieser Epoche, das Mittelägyptische, wurde zur »klassischen« Schriftsprache, die bis in die griechisch-römische Zeit auf hieroglyphisch geschriebenen Denkmälern Verwendung fand.
 
Am Ende dieser Dynastie setzte ein langsamer Prozess ein, der zur Auflösung der Staatsgewalt führte. Das innenpolitisch schwache Ägypten wurde in dieser Zweiten Zwischenzeit (13. bis 17. Dynastie, ca. 1785-1554) Beute der Hyksos, eines vorderasiatischen Fremdvölkerverbandes, dessen Könige von dem im Ostdelta gelegenen Hauptort Auaris aus schließlich ganz Ägypten kontrollierten. Eine Opposition erwuchs den Hyksos erst in dem thebanischen Gaufürstenhaus (17. Dynastie), dem es nach jahrzehntelangen Kämpfen gelang, unter Führung des »Königs« Kamose bis nach Auaris vorzudringen. Sein Bruder Ahmose befreite Ägypten vollständig von der Fremdherrschaft, vereinigte erneut ganz Ägypten und gründete die 18. Dynastie (1554 bis 1305) und damit das Neue Reich, das einen Höhepunkt der ägyptischen Geschichte bildet.
 
Nach Ahmose und Amenophis I., der besonders in der Ramessidenzeit göttliche Ehren genoss, führte Thutmosis I. eine Expansionspolitik. Im Norden und Süden Ägyptens wurden neue Provinzen angegliedert, Beutezüge und Handel brachten ungeahnte Kostbarkeiten ins Land. Das einst isolierte Ägypten wurde zur führenden Macht, der Kontakt mit dem Ausland brachte aber nicht nur Güter und Sklaven in das Land, sondern auch fremde Sitten und ungewohnte religiöse Bräuche. Nach dem Tode Thutmosis I. kam sein Sohn (Thutmosis II.) auf den Thron, der aber früh verstarb und ein Kind von seiner Nebenfrau als Thronfolger hinterließ. Dieser wurde als Thutmosis III. inthronisiert, während die Königinwitwe Hatschepsut zunächst für ihn die Regentschaft übernahm, sich aber bald selbst krönen ließ. Ihr Totentempel in Dheir el-Bahri (Theben-West) zählt zu den gelungensten Bauwerken Ägyptens.
 
Schließlich kam Thutmosis III. an die Macht: Dieser Pharao (altägypt. »Per-O«, »großes Haus«) nahm die Expansionspolitik wieder auf. Ihm gelang es, eine Armee des Mitanni-Reiches bei Megiddo in Palästina vernichtend zu schlagen. Unter seiner Regierungszeit konnte Ägypten seine Grenzen ausdehnen wie niemals vorher und niemals nachher. Sein Sohn Amenophis II. übernahm dieses gewaltige Erbe und konnte es fast ungeschmälert seinem Sohn Thutmosis IV. übergeben. Nach einer recht kurzen Regierungszeit setzte sein Nachfolger Amenophis III. wieder auf die diplomatische Friedenspolitik. Seine Aufmerksamkeit widmete er einer enormen Bautätigkeit, die nur durch die von Ramses II. übertroffen wurde. Wohlleben und nie zuvor gesehener Prunk kennzeichneten seine Regierungszeit. Unter seinem Sohn Amenophis IV., der sich später Echnaton nannte, begann eine kulturelle Blüte, die Amarnazeit.


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