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ESTNISCHE KUNST.

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estnische Kunst.
 
Älteste Kunstdenkmäler reichen bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurück. Romanik und Gotik erfuhren insbesondere im Norden eine eigenwillige Ausprägung (glatte Formen, sparsames Dekor). Es entstanden Festungen mit Konventshäusern (Kuressaare) und mächtigen Wehrtürmen (Vastseliina), einschiffige Wehrkirchen (Karja) und dreischiffige Hallenkirchen (Ambla). Aus dem 15./16. Jahrhundert sind Flügelaltäre norddeutscher (H. Rode, B. Notke) und niederländischer Meister erhalten. Bekanntestes Beispiel der Renaissancearchitektur ist das »Schwarzhäupterhaus« in Tallinn. Im 17. Jahrhundert zeigen sich im Barock holländische Formen im Rathaus von Narva (1665/71; S. Teuffel), italienische Einflüsse im Schloss Kadriorg in Tallinn (1718-23; N. Michetti, M.-G. Semzow). Unter dem Einfluss des russischen Klassizismus entstanden Bauensembles in Tartu (Rathaus, 1782-84; Universitätsgebäude, 1803/09) sowie zahlreiche Herrenhäuser und Landsitze.Um 1900 fanden durch deutschen, russischen und finnischen Architekten Historismus, Jugendstil und Funktionalismus Verbreitung. Die Entwicklung einer nationalen bildenden Kunst wurde durch die 1803 an der Universität Dorpat (heute Tartu) gegründete Malschule gefördert. Das seit Anfang des 20. Jahrhunderts sich entfaltende Spektrum westeuropäisch beeinflusster Stilrichtungen wird ergänzt durch den Rückgriff auf traditionelle Elemente.
 
Literatur:
 
Kunst in Tallinn u. Estland, vom MA. bis zur Gegenwart, bearb. v. J. Jensen, Ausst.-Kat. (1976);
 M. Port: Die Architektur in der Estn. SSR (a. d. Estn., Tallinn 1983);
 
Kunstdenkmäler balt. Staaten, hg. v. R. Hootz (a. d. Russ., 1992);
 
Mythos u. Abstraktion. Aktuelle Kunst aus Estland, bearb. v. H. Herr u. a., Ausst.-Kat. (1992).
 


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