DIE MÜHEN DER GEBIRGE LIEGEN HINTER UNS, VOR UNS LIEGEN DIE MÜHEN DER EBENEN
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns, vor uns liegen die Mühen der Ebenen
Diese Verse sind der Schluss des 1949 gedichteten Epigramms »Wahrnehmung« von Bertolt Brecht (1898-1956). Er drückt darin seine Empfindung aus, dass der neuen politischen Idee, für die gekämpft worden ist, nun trotz aller blutigen Unterdrückungsversuche der Sieg über alte Denkweisen gelungen ist. Allerdings werden sich jetzt aber verstärkt Probleme da zeigen, wo das Neue im Alltag umgesetzt werden muss und sich bei den kleinen, jedoch manchmal unüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten des täglichen Lebens zu bewähren hat. Brechts Worte werden heute noch zitiert, wenn allgemein ausgedrückt werden soll, dass ein Durchbruch zwar erreicht ist, die Praxis aber jetzt zur eigentlichen Bewährungsprobe wird.